DFL plant neuen Schlüssel: Mehr TV-Gelder für Spitzenteams

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  • DFL plant neuen Schlüssel: Mehr TV-Gelder für Spitzenteams


    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will bei
    der Verteilung der Fernsehgelder für die Fußball-Bundesliga künftig
    Leistungen stärker honorieren. Dies kündigte DFL-Präsidiumsmitglied
    Karl-Heinz-Rummenigge einen Tag vor der entscheidenden Sitzung in
    Frankfurt/Main an, auf der der neue Verteiler-Schlüssel beschlossen
    werden soll. «Zu 25 Prozent soll nach der laufenden Saison
    abgerechnet werden, 75 Prozent richten sich nach den Leistungen der
    vorangegangenen drei Jahre», sagte der Vorstandsvorsitzende des
    deutschen Meisters FC Bayern München in einem Interview der
    «Süddeutschen Zeitung» (Montagausgabe).

    In den kommenden drei Jahren werden pro Saison 420 Millionen Euro
    an die 36 Profivereine der beiden Bundesligen ausgeschüttet.
    Rummenigge rechnet am Dienstag mit einer problemlosen Verabschiedung.
    «Das Modell ist eine Empfehlung der Geschäftsführung. Ich denke, es
    ist ausgewogen genug, dass es keine großen Diskussionen geben muss.
    Es wird zwar wie immer keiner zufrieden sein, aber möglicherweise ist
    das genau deshalb ein gutes Ergebnis», sagte Rummenigge.

    Auch Wolfgang Holzhäuser, Vizepräsident des Liga-Verbandes und
    Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, glaubt an eine einvernehmliche
    Lösung: «Wir wollen den Kreis derjenigen, die sich benachteiligt
    fühlen könnten, so klein wie möglich halten.» Die Einberufung einer
    außerordentlichen Mitgliederversammlung hält er für überflüssig.
    «Wenn man in den Ligavorstand gewählt wird, muss man auch unangenehme
    Entscheidungen treffen», sagte Holzhäuser der dpa.

    Er kritisierte zugleich die heftigen Kontroversen in den
    vergangenen Wochen. «Ich bedauere, dass es in der Diskussion um die
    Verteilung der TV-Gelder so einen riesigen Zerriss gegeben hat. Dabei
    haben sich die Vereine bei der Vergabe der Fernsehgelder auf fünf
    Grundsätze geeinigt. Dazu gehört auch, dass nach Leistung gezahlt
    werden soll, dass kein Club weniger und alle mehr bekommen», erklärte
    Holzhäuser.

    Vor allem die Bayern hatten immer wieder darauf gedrungen, dass
    die Spitzenteams der Bundesliga mehr an den TV-Geldern partizipieren
    müssen. «Es geht darum, dass der deutsche Meister mehr Geld kriegt -
    nicht der FC Bayern München», verteidigte Bayern-Manager Uli Hoeneß
    die geplante Neuverteilung. In dieser Saison kassieren die Bayern 16
    bis 17 Millionen Euro, nach dem neuen Modell könnten es künftig bis
    zu 40 Millionen Euro sein.

    Rummenigge trat der Kritik aus den letzten Wochen noch einmal
    entgegen und brach eine Lanze für das Verteilersystem in Deutschland.
    «Wir verzichten wegen der Zentralvermarktung auf 75 Millionen Euro»,
    rechnete er vor. Es gebe kein Land in Europa, wo die Fernsehgelder
    «so solidarisch und sozial» aufgeteilt würden.

    Als Beispiel nannte Rummenigge den Anteil der 2. Liga, die mit 26
    Millionen Euro nur etwa sieben Prozent der 420 Millionen Euro
    erwirtschafte, aber 22 Prozent der gesamten Einnahmen erhalten soll.
    «Da findet eine starke Subventionierung der zweiten Liga durch die
    erste Liga statt», sagte Rummenigge. Für den Fall weiterer Vorwürfe
    an die Bayern drohte der Vorstandschef: «Wenn sich diese Meinung
    durchsetzt, dann werden wir die zentrale Vermarktung der Live-
    Berichterstattung auf den Prüfstand stellen.»
    Aufgrund der DFL-Lizenzen wurde die Signatur entfernt. Bei Nachfragen bitte an Fussballkatz