Reuter mit erstem Erfolg: Wunschtrainer Schachner verpflichtet

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  • Reuter mit erstem Erfolg: Wunschtrainer Schachner verpflichtet


    Der Bilderbuch-Karriere als Fußball-Profi folgt
    für Stefan Reuter ein schwieriges Kapitel, für Walter Schachner
    beginnt als Trainer des TSV 1860 München eine ganz neue Geschichte.
    Der Weltmeister von 1990 und der frühere österreichische Torjäger
    sollen den Zweitligisten in die Bundesliga führen. «Unsere Ziele sind
    mit dem Aufstieg klar definiert», sagte der neue «Löwen»-Manager
    Reuter. Nur wenige Stunden im Amt hatte er am Dienstagmittag die
    größte Pflichtaufgabe erfüllt: Er holte Wunschkandidat Schachner als
    neuen Coach zum Münchner Traditionsclub. Beim DFB-Pokal-Viertelfinale
    am Mittwoch (19.00 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt wird aber noch
    Interims-Trainer Bernhard Trares das Team aufstellen und coachen.

    Reuter unterschrieb bei den «Sechzigern» einen Vertrag bis zum 31.
    Dezember 2008. Schachner, in diesem Monat beim Grazer AK entlassen,
    bekam einen Kontrakt bis 30. Juni 2008. Das erste Training wird der
    48-Jährige am Donnerstag leiten und bis dahin Trares freie Hand
    lassen.

    Für Reuter war die Zusage eine «Herzensentscheidung». Ausgerechnet
    der Ex-Bayern-Profi will nun beim Lokalrivalen rigoros Regie führen.
    «Ich bin ein Teamplayer, aber einer muss das Sagen haben. Keine
    Entscheidung kann ohne mich gehen», stellte er unmissverständlich
    klar. Dies sei auch Bedingung für seine Verpflichtung gewesen, Geld
    habe hingegen eine weniger wichtige Rolle gespielt.

    «Ich war lange Profi und habe ein paar Mark bzw. Euro
    eingespielt», sagte der 502-malige Bundesliga-Spieler, dessen
    Erfolgsliste lang ist. Mit der DFB-Elf (69 Länderspiele) wurde er
    Welt- (1990) und Europameister (1996), mit Bayern München und
    Borussia Dortmund gewann er fünf deutsche Meistertitel. Das i-
    Tüpfelchen waren der Champions-League-Triumph und der Weltpokalsieg
    1997 mit dem BVB. Deutlich übersichtlicher ist die Erfolgsbilanz
    Schachners, der 64-mal für die österreichische Nationalmannschaft
    auflief, drei Mal Meister und ein Mal Pokalsieger wurde.

    «Es ist der richtige Weg, erst den Manager zu bestimmen und danach
    den Trainer», sagte Schachner, der ursprünglich von Österreich ins
    warme Florida fliegen wollte, nun aber im eiskalten München landete.
    In der Allianz Arena wird er am Mittwochabend wahrscheinlich auf der
    Tribüne mitzittern und nicht auf der Trainerbank.

    Angesichts der ständigen Störfeuer von außen oder die Ratschläge
    von Ex-Präsident Karl-Heinz Wildmoser will der einstige Musterprofi
    Reuter gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen die «Löwen»
    unbedingt bändigen. «Alle müssen in eine Richtung marschieren»,
    forderte Reuter, der auch Tipps von Wildmoser nicht ausschloss. Bei
    der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag wird Wildmosers Angebot zur
    Mitarbeit wohl zur Sprache kommen. Auch die Kritik der Opposition an
    der Vereinsstruktur und der Führungsstil von 1860-Chef Auer, der
    durch die schnelle Verpflichtung der zwei namhaften neuen
    Verantwortlichen für Ruhe sorgte, stehen auf der Tagesordnung.
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