Lage in Johannesburg verschärft sich weiter
In Südafrika kämpft die Polizei ohne Erfolg gegen eine Welle fremdenfeindlicher Gewalt. Die Zahl der Todesopfer in den Armenvierteln von Johannesburg stieg nach Polizeiangaben auf 22.
Randalierende Mobs machten weiterhin mit aussergewöhnlicher Brutalität Jagd auf Ausländer, die Zuflucht in Gemeindezentren und Polizeirevieren suchten. Die Polizei korrigierte die Zahl der Toten gleich mehrmals nach oben. 217 Menschen seien insgesamt festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei.
Seit Beginn der vergangenen Woche hatten wiederholt mit Buschmessern und Pistolen bewaffnete Gruppen in Johannesburg Ausländern nachgestellt. In den betroffenen Stadtvierteln seien zudem Geschäfte geplündert und Autos in Brand gesteckt worden, deren Besitzer meist Ausländer waren, sagte eine Polizeisprecherin.
Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete von starken Unruhen in Reiger Park im Osten der Stadt. Mehrere Bewohner mussten aus ihren Häusern fliehen, die in Brand gesteckt worden waren. Ein blutüberströmter Mann, den Angreifer zuvor geschlagen und angezündet hatten, lag neben seiner Hütte.
«Dies ist die Schuld der Simbabwer. Sie sollen einfach gehen», sagte eine Südafrikanerin, die sich als Noxolo ausgab. Ihre Hütte wurde bei den Ausschreitungen ebenfalls zerstört. Die meisten der Einwanderer in Südafrika kommen aus dem Nachbarland Simbabwe.
Schätzungen gehen davon aus, dass rund drei Millionen das Nachbarland wegen der dortigen politischen Gewalt, Arbeitslosigkeit und Inflation verlassen haben. Die jungen Menschen in den verarmten südafrikanischen Townships werfen den Ausländern vor, sie nähmen ihnen Arbeitsplätze weg und seien kriminell. (sda)
Quelle: szonline.ch
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