Camorra, Fußball-Mafia und falsche Spielerpässe - Italiens Serie A bietet zum jährlichen Sommertheater einen Krimi, der den Tifosi das Warten auf den Liga-Start verkürzt. Für spektakuläre Strandlektüre ist in der Ferienzeit jedenfalls gesorgt. «Die Camorra wollte Lazio Rom kaufen», titelte die «La Gazzetta dello Sport» am Mittwoch und enthüllte einen Thriller rund um Lazios früheren Kapitän Giorgio Chinaglia und den berüchtigten Mafia-Clan der Casalesis.
Der 61-Jährige soll den Aktienkurs von Lazio mit erfundenen Informationen über angebliche Kauf-Interessenten manipuliert und Lazio-Präsident Claudio Lotito mit Hilfe von radikalen Fanclub-Chefs erpresst haben, um Mafia-Gelder zu waschen. Die «Ultra»-Bosse stehen bereits in Rom vor Gericht, gegen zehn weitere Personen erließ die Staatsanwaltschaft in Rom Haftbefehle. Auch gegen Chinaglia, der sich jedoch in den USA aufhält und nicht nach Italien zurückkehren will.
«Ich würde ja ins Gefängnis wandern, obwohl ich nichts getan habe.
Das ist unglaublich», sagte Chinaglia.
Die Ermittler sehen das anders: 2006 habe Chinaglia Lazio im Auftrag eines ungarischen Pharma-Konzerns ein Kaufangebot unterbreitet. Diesen Konzern gab es aber gar nicht. Das Geld stammte vielmehr aus schmutzigen Kanälen der italienischen Mafia, die nach Meinung der Staatsanwaltschaft 24 Millionen Euro auf diese Weise waschen und nach Italien zurückbringen wollte.
Wie 24 Millionen Euro zum Kauf eines italienischen Erstligisten hätten reichen sollen, beantworten die Ermittler jedoch nicht. Fakt ist jedoch, dass Italiens Börsenaufsicht Chinaglia wegen Kursmanipulationen im November 2007 zu einer Geldstrafe von 4,2 Millionen Euro verurteilt hat. «Damals habe ich vergeblich Alarm geschlagen, aber jetzt kommt alles ans Licht», begrüßte Lazio- Präsident Lotito die jüngsten Aktivitäten der römischen Justiz.
Die kann bald eine Sonder-Einheit für Kriminalität im Fußball einrichten. Denn derzeit läuft in Rom auch noch der Prozess gegen die Spielervermittlung von Luciano Moggis Sohn, dem Nötigung und Erpressung von Fußballprofis vorgeworfen wird. Moggi Senior steht unterdessen mal wieder vor dem Sportgericht des Italienischen Fußballverbandes (FIGC). Dort gab es am Dienstag tumultartige Szenen, als die Verteidiger die Verhandlung verließen. Die Anklage wirft dem wegen Liga-Manipulation in einem ersten Prozess bereits verurteilten Moggi vor, Schiedsrichter mit schweizerischen Handykarten ausgestattet zu haben, um ihnen unbemerkt Anweisungen geben zu können.
Und dann bekam Roms Staatsanwaltschaft am Dienstag auch noch Besuch aus Argentinien, wo Richter Norberto Oyarbide wegen falscher EU-Pässe für südamerikanische Fußballer ermittelt. 32 Personen wurden bereits in Italien inhaftiert, weil sie Profi-Kickern auf illegale Weise EU-Pässe beschafften, damit diese als Einheimische spielen konnten. So wurde die Ausländerregelung in den europäischen Ligen umgangen, die den Einsatz von Nicht-EU-Bürgern limitiert.
Der 61-Jährige soll den Aktienkurs von Lazio mit erfundenen Informationen über angebliche Kauf-Interessenten manipuliert und Lazio-Präsident Claudio Lotito mit Hilfe von radikalen Fanclub-Chefs erpresst haben, um Mafia-Gelder zu waschen. Die «Ultra»-Bosse stehen bereits in Rom vor Gericht, gegen zehn weitere Personen erließ die Staatsanwaltschaft in Rom Haftbefehle. Auch gegen Chinaglia, der sich jedoch in den USA aufhält und nicht nach Italien zurückkehren will.
«Ich würde ja ins Gefängnis wandern, obwohl ich nichts getan habe.
Das ist unglaublich», sagte Chinaglia.
Die Ermittler sehen das anders: 2006 habe Chinaglia Lazio im Auftrag eines ungarischen Pharma-Konzerns ein Kaufangebot unterbreitet. Diesen Konzern gab es aber gar nicht. Das Geld stammte vielmehr aus schmutzigen Kanälen der italienischen Mafia, die nach Meinung der Staatsanwaltschaft 24 Millionen Euro auf diese Weise waschen und nach Italien zurückbringen wollte.
Wie 24 Millionen Euro zum Kauf eines italienischen Erstligisten hätten reichen sollen, beantworten die Ermittler jedoch nicht. Fakt ist jedoch, dass Italiens Börsenaufsicht Chinaglia wegen Kursmanipulationen im November 2007 zu einer Geldstrafe von 4,2 Millionen Euro verurteilt hat. «Damals habe ich vergeblich Alarm geschlagen, aber jetzt kommt alles ans Licht», begrüßte Lazio- Präsident Lotito die jüngsten Aktivitäten der römischen Justiz.
Die kann bald eine Sonder-Einheit für Kriminalität im Fußball einrichten. Denn derzeit läuft in Rom auch noch der Prozess gegen die Spielervermittlung von Luciano Moggis Sohn, dem Nötigung und Erpressung von Fußballprofis vorgeworfen wird. Moggi Senior steht unterdessen mal wieder vor dem Sportgericht des Italienischen Fußballverbandes (FIGC). Dort gab es am Dienstag tumultartige Szenen, als die Verteidiger die Verhandlung verließen. Die Anklage wirft dem wegen Liga-Manipulation in einem ersten Prozess bereits verurteilten Moggi vor, Schiedsrichter mit schweizerischen Handykarten ausgestattet zu haben, um ihnen unbemerkt Anweisungen geben zu können.
Und dann bekam Roms Staatsanwaltschaft am Dienstag auch noch Besuch aus Argentinien, wo Richter Norberto Oyarbide wegen falscher EU-Pässe für südamerikanische Fußballer ermittelt. 32 Personen wurden bereits in Italien inhaftiert, weil sie Profi-Kickern auf illegale Weise EU-Pässe beschafften, damit diese als Einheimische spielen konnten. So wurde die Ausländerregelung in den europäischen Ligen umgangen, die den Einsatz von Nicht-EU-Bürgern limitiert.


