Gothic 3



  • Genre: Rollenspiel
    Entwickler: Piranha Bytes
    Plattform/Releasedatum:
    PC - Jetzt erhältich!

    Das Ende des Regenbogens

    Nach drei Jahren voller Hoffen und Bangen ist es endlich soweit: der dritte Teil der Gothic-Saga steht am Freitag in den Regalen. Gerade in der Zeit kurz vor dem Release wurde der allseits herrschende Hype durch allerlei böse Berichte über halbfertige Alpha-Versionen und Ereignissen wie die zurückgezogene erste Goldmaster eine kleine Negativ-Aura geschaffen, gegen die sich das finale Produkt nun behaupten muss. Ob das nun letztendlich gelungen ist oder die Spieler doch wieder als Betatester herhalten müssen ? Wir haben es herausgefunden..
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    Die Geschichte von Gothic 3 beginnt genau dort wo der zweite Teil aufgehört hat: Auf dem Meer vor der Küste des Festlandes, genauer gesagt vor Myrtana, dem Reich von König Rhobar. Zusammen mit alten Freunden aus den ersten beiden Teilen betritt der namenlose Held das Reich, in dem kürzlich die Orks den Krieg gewonnen haben. Dementsprechend gibt es keine freundliche Begrüßung, da die besagten Kreaturen das gesamte Land besetzt haben und nun die restlichen Menschen versklaven oder als Untertanen gebrauchen. Direkt nach dem Intro wird man schon mit dem ersten besetzten Dorf konfrontiert und darf erst einmal die ansässigen Orks niedermetzeln. Darauf folgen kurze Gespräche mit Diego, Milten und Gorn, den drei der Gefährten, die man bereits im ersten Teil getroffen und ins Herz geschlossen hat. Sodann erfährt man, dass der einstige Feuermagier Xardas mal wieder seine Finger im Spiel hat und sogar die Orks kontrollieren soll. So beginnt die Hauptquest in Gothic 3. Von dem Moment an ist man frei. Was man nun tut oder nicht liegt fast allein im Ermessen des Spielers.

    Neuerungen

    Gothic war nie ein typisches D&D-RPG, sondern hatte seit jeher seinen ganz eigenen Stil. Dies hat sich auch im dritten Teil nicht geändert, allerdings gibt es im Vergleich zu den Vorgängern doch grundlegende Veränderungen. Wie in jedem RPG gibt es natürlich Erfahrungspunkte, Level, HP und Mana. Jedoch fängt die Eigenheit schon beim Levelaufstieg an: anders als in den meisten RPG bekommt der Held pro Levelaufstieg 10 Lernpunkte, die er bei einem entsprechenden Meister einsetzen kann, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder die Attribute zu steigern. Dieser Faktor war in den Vorgängern noch ziemlich heikel, da das gesamte System anders konstruiert war. Im dritten Teil wurde dieses wesentlich vereinfacht. So kosten die Wertsteigerungen als auch das Erlernen neuer Fähigkeiten, sogenannte Perks, meist nur 5 Lernpunkte und eine ordentliche Stange Geld. Zudem kann man nun fast jede Fähigkeit bei jedem Meister lernen und muss nicht mehr die ganze Gegend nach guten Lehrern absuchen. Jedoch gibt schon noch einige Perks, die man nur bei bestimmten Meistern beziehungsweise Fraktionen lernen kann, wie etwa das Kämpfen mit zwei Schwertern, das die Assassinen aus Varant lehren. Auch die anderen Ingame-Menüs von Gothic 3 wurden zum Teil stark überarbeitet. Das Inventar ist nun übersichtlich in Kategorien aufgeteilt und lässt sich mit der Maus bedienen, ebenso lassen sich alle Kategorien wie der Charakterbildschirm, die Weltkarte oder das Questlog über seitliche Buttons schnell aufrufen.
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    Letzteres wurde auch diversen Neuerungen unterzogen, die aber nicht unbedingt positiver Natur sind. Statt eigenen Einträgen für eine Quest werden nun lediglich alle Dialoge, die mit der entsprechenden Quest zutun haben aufgelistet. Einerseits kann man so zwar alles Wort für Wort nachlesen, andererseits fehlen hier zum Teil wichtige Informationen, etwa kleinere Hinweise, wie sie der Held im ersten und zweiten Teil in sein Tagebuch geschrieben hat. Schön ist jedoch die Ordnung im Questlog. Alle Aufträge sind bestimmten Orten bzw. der Umgebung zugeordnet, sodass man nicht die Übersicht verliert, wo man welche Quest angenommen hat. Auch eine tolle Verbesserung ist die nun prozentuale Heilung von Tränken. So heilt man statt 50HP einfach 50% der aktuellen HP, das reduziert den Aufwand erheblich.
    Ebenfalls neu ist die frei belegbare Quickaccess-Leiste am unteren Bildschirmrand. Während in den Vorgängern der schnelle Zugriff auf Waffen, Zauber und Heiltränke noch sehr undynamisch war, lässt sich die neue Leiste nun komplett frei belegen, wie man es aus anderen Spielen kennt. Zudem ist sie ein- und ausblendbar und somit nicht ständig im Weg. Komplett neu ist der Kompass, der die Wegfindung in der riesigen Welt erleichtert. Ebenso die Ausdauer-Attribute, die nun zusätzlich zwischen der Lebens- und Mana-Anzeige platziert ist. Nun darf der Held auch endlich rennen, wann immer er will, ohne Geschwindigkeitstränke in sich hinein zu schütten. Die Ausdauer ist jedoch nicht nur hierfür von Nöten, auch der Kampf hängt direkt mit dem Attribut zusammen.

    Detailbewertung

    Gameplay 9.4
    Superb. Alles machen, totale Freiheit, aber kein Chaos. Interaktionen, Aufgaben und Unterhaltung bis zum Abwinken.

    Bedienung 9.0
    Sehr gut. Hier wurde ordentlich gearbeitet, so dass der Spielfluss schnell sitzt.

    Grafik 9.3
    Wunderschöne Optik und Detailverliebte Landschaften kombiniert mit den aktuellen Effekten.

    Sound 8.9
    Im Grunde sehr gut, jedoch mit einigen Patzern technischer Natur.

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