Paukenschlag beim österreichischen Fußball-Vizemeister Red Bull Salzburg. Wie der Klub am Freitag in einer Presseaussendung bekannt gab, wird die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Betreuer Kurt Jara nicht fortgesetzt, die Nachfolge treten keine Geringeren als der italienische Star-Coach Giovanni Trapattoni als Teamchef und der DFB-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus als Trainer an.
Jara war vor einem Jahr nach der Übernahme durch Red Bull in die Mozartstadt gekommen, stellte eine völlig neue Mannschaft aus einigen arrivierten Spielern zusammen und kämpfte mit dieser Truppe lange um den Meistertitel. Dem Tiroler wurden die Spekulationen zum Verhängnis, er hätte sich bei Neuverpflichtungen möglicherweise persönlich bereichert.
Rauswurf von Jara wegen "Ungereimtheiten bei Spielertransfers"
"Es gab Ungereimtheiten bei Spielertransfers, die Vermutungen hatten sich bestätigt. So etwas können wir nicht akzeptieren, das macht man nicht mit uns", präzisierte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" die Entlassungsgründe. Bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Mai war Jara als Hauptverantwortlicher für Transferverhandlungen abgezogen worden, seine Agenden übernahm Geschäftsführer Kurt Wiebach. Jara war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Die neuen Verantwortlichen für den sportlichen Bereich zählen zu den Großen des Weltfußballs: Trapattoni ist mit 19 in Italien, Deutschland und Portugal gewonnenen Titeln vor Ernst Happel (18 Trophäen) der international erfolgreichste Trainer der Welt und war als Spieler 17-mal für sein Nationalteam im Einsatz. Matthäus spielte 150 Mal - so oft wie kein anderer - für Deutschland, ist mit 25 WM-Partien Weltrekordhalter und führte die DFB-Elf als Kapitän zum WM-Triumph 1990.
Trapatoni "Grand Seigneur des Weltfußballs"
Trapattoni ist für Mateschitz "ein Grand Seigneur des Weltfußballs, der in seiner Karriere alles erreicht hat und der beim Thema Fußball trotzdem mit der Begeisterung und Leidenschaft eines 14-Jährigen dabei ist." Matthäus bezeichnete der Red-Bull-Boss als "einen der besten Fußballer aller Zeiten, der über Fußball alles weiß, was es zu wissen gibt, dessen Name für modernen Fußball steht."
Die Zusammenarbeit zwischen einem ehemaligen Weltklasse-Spieler und -Trainer soll den Salzburgern, die als ungesetzte Mannschaft in der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation einsteigen, in Zukunft den Erfolg garantieren. "Ich bin fest davon überzeugt, wenn man ihr Wissen und ihre Persönlichkeit zusammenführt, dass mit dieser einzigartigen Kombination etwas wirklich Großes entstehen kann", sagte Mateschitz.
Trapattoni will in Salzburg "etwas Großes entstehen lassen"
Trapattoni hat sich für seine neue Aufgabe genau das vorgenommen. "Ich komme nach Salzburg, um gemeinsam mit Red Bull etwas Großes entstehen zu lassen", sagte der Italiener bei der Vertragsunterzeichnung im Salzburger Hangar-7.
Matthäus freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit dem Star-Coach. "Er war einer der besten Trainer, die ich als Spieler jemals hatte. Ich bin sehr geehrt, dass mich Dietrich Mateschitz und Franz Beckenbauer (Anm.: Mateschitz-Berater bei Red Bull Salzburg) eingeladen haben, dieses großartige Projekt mitzugestalten."
Bereits als Spieler hatte Matthäus mit Trapattoni zusammengearbeitet. "Loddar" gewann unter "Trap" mit Inter Mailand 1989 die italienische Meisterschaft und 1991 den UEFA-Cup. Später bei den Bayern holte das Duo 1997 die Meisterschaft und 1998 den DFB-Cup. Davor lagen zahlreiche Erfolge von Trapattoni unter anderem mit AC Milan (als Spieler) und Juventus, danach führte der 67-Jährige eine erfolglose vierjährige Regentschaft als italienischer Teamchef. Die "Squadra Azzurra" scheiterte bei der WM 2002 im Achtelfinale und bei der EURO 2004 in der Vorrunde.
Trapattoni 2005 bei Stuttgart nach halbem Jahr gefeuert
2005 holte er mit Benfica den portugiesischen Meistertitel, auf seiner bisher letzten Station ließ ihn Fortuna wieder im Stich: Im Februar dieses Jahres wurde er beim damaligen Stranzl-Klub VfB Stuttgart nach etwa einem halben Jahr wegen Erfolglosigkeit gefeuert.
Dieses Schicksal ereilte Matthäus bereits bei seinem ersten Trainerengagement. Der 45-Jährige übernahm im September 2001 als Teamchef den österreichischen Rekordmeister SK Rapid. Im Mai des darauf folgenden Jahres stand Rapid nach der letzten Runde auf Platz acht, der schlechtesten Platzierung in der grün-weißen Vereinsgeschichte, worauf Matthäus den Hut nehmen musste.
Besser lief es für den Weltfußballer 1990 und 1991 bei seiner nächsten Tätigkeit. Partizan Belgrad führte er 2003 zum Meistertitel und danach sogar in die Champions League, ehe er im Dezember das Handtuch warf und im Jänner 2004 als ungarischer Teamchef anheuerte. Mit den Magyaren verpasste er klar die WM-Qualifikation, es folgte zuletzt ein kurioses Gastspiel beim brasilianischen Klub Atletico Paranaense, das im März dieses Jahres nach nicht einmal zwei Monaten wieder zu Ende war.
(apa, Bericht news.at)
Jara war vor einem Jahr nach der Übernahme durch Red Bull in die Mozartstadt gekommen, stellte eine völlig neue Mannschaft aus einigen arrivierten Spielern zusammen und kämpfte mit dieser Truppe lange um den Meistertitel. Dem Tiroler wurden die Spekulationen zum Verhängnis, er hätte sich bei Neuverpflichtungen möglicherweise persönlich bereichert.
Rauswurf von Jara wegen "Ungereimtheiten bei Spielertransfers"
"Es gab Ungereimtheiten bei Spielertransfers, die Vermutungen hatten sich bestätigt. So etwas können wir nicht akzeptieren, das macht man nicht mit uns", präzisierte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" die Entlassungsgründe. Bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Mai war Jara als Hauptverantwortlicher für Transferverhandlungen abgezogen worden, seine Agenden übernahm Geschäftsführer Kurt Wiebach. Jara war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Die neuen Verantwortlichen für den sportlichen Bereich zählen zu den Großen des Weltfußballs: Trapattoni ist mit 19 in Italien, Deutschland und Portugal gewonnenen Titeln vor Ernst Happel (18 Trophäen) der international erfolgreichste Trainer der Welt und war als Spieler 17-mal für sein Nationalteam im Einsatz. Matthäus spielte 150 Mal - so oft wie kein anderer - für Deutschland, ist mit 25 WM-Partien Weltrekordhalter und führte die DFB-Elf als Kapitän zum WM-Triumph 1990.
Trapatoni "Grand Seigneur des Weltfußballs"
Trapattoni ist für Mateschitz "ein Grand Seigneur des Weltfußballs, der in seiner Karriere alles erreicht hat und der beim Thema Fußball trotzdem mit der Begeisterung und Leidenschaft eines 14-Jährigen dabei ist." Matthäus bezeichnete der Red-Bull-Boss als "einen der besten Fußballer aller Zeiten, der über Fußball alles weiß, was es zu wissen gibt, dessen Name für modernen Fußball steht."
Die Zusammenarbeit zwischen einem ehemaligen Weltklasse-Spieler und -Trainer soll den Salzburgern, die als ungesetzte Mannschaft in der 2. Runde der Champions-League-Qualifikation einsteigen, in Zukunft den Erfolg garantieren. "Ich bin fest davon überzeugt, wenn man ihr Wissen und ihre Persönlichkeit zusammenführt, dass mit dieser einzigartigen Kombination etwas wirklich Großes entstehen kann", sagte Mateschitz.
Trapattoni will in Salzburg "etwas Großes entstehen lassen"
Trapattoni hat sich für seine neue Aufgabe genau das vorgenommen. "Ich komme nach Salzburg, um gemeinsam mit Red Bull etwas Großes entstehen zu lassen", sagte der Italiener bei der Vertragsunterzeichnung im Salzburger Hangar-7.
Matthäus freut sich bereits auf die Zusammenarbeit mit dem Star-Coach. "Er war einer der besten Trainer, die ich als Spieler jemals hatte. Ich bin sehr geehrt, dass mich Dietrich Mateschitz und Franz Beckenbauer (Anm.: Mateschitz-Berater bei Red Bull Salzburg) eingeladen haben, dieses großartige Projekt mitzugestalten."
Bereits als Spieler hatte Matthäus mit Trapattoni zusammengearbeitet. "Loddar" gewann unter "Trap" mit Inter Mailand 1989 die italienische Meisterschaft und 1991 den UEFA-Cup. Später bei den Bayern holte das Duo 1997 die Meisterschaft und 1998 den DFB-Cup. Davor lagen zahlreiche Erfolge von Trapattoni unter anderem mit AC Milan (als Spieler) und Juventus, danach führte der 67-Jährige eine erfolglose vierjährige Regentschaft als italienischer Teamchef. Die "Squadra Azzurra" scheiterte bei der WM 2002 im Achtelfinale und bei der EURO 2004 in der Vorrunde.
Trapattoni 2005 bei Stuttgart nach halbem Jahr gefeuert
2005 holte er mit Benfica den portugiesischen Meistertitel, auf seiner bisher letzten Station ließ ihn Fortuna wieder im Stich: Im Februar dieses Jahres wurde er beim damaligen Stranzl-Klub VfB Stuttgart nach etwa einem halben Jahr wegen Erfolglosigkeit gefeuert.
Dieses Schicksal ereilte Matthäus bereits bei seinem ersten Trainerengagement. Der 45-Jährige übernahm im September 2001 als Teamchef den österreichischen Rekordmeister SK Rapid. Im Mai des darauf folgenden Jahres stand Rapid nach der letzten Runde auf Platz acht, der schlechtesten Platzierung in der grün-weißen Vereinsgeschichte, worauf Matthäus den Hut nehmen musste.
Besser lief es für den Weltfußballer 1990 und 1991 bei seiner nächsten Tätigkeit. Partizan Belgrad führte er 2003 zum Meistertitel und danach sogar in die Champions League, ehe er im Dezember das Handtuch warf und im Jänner 2004 als ungarischer Teamchef anheuerte. Mit den Magyaren verpasste er klar die WM-Qualifikation, es folgte zuletzt ein kurioses Gastspiel beim brasilianischen Klub Atletico Paranaense, das im März dieses Jahres nach nicht einmal zwei Monaten wieder zu Ende war.
(apa, Bericht news.at)