Schatten der Selbst

  • Schatten der Selbst

    Ja hallihallo^^, ichs chreibe eine Geschichte, sie heisst Schatten der Selbst. Ich möchte hie rjetzt nicht die ganze Geschichte vorstellen. Nein, nur einen kleinen Auszug den ich gerade geschrieben habe, er ist noch nicht überarbeitet, etc. Ich wollte euch fragen wie ihr die Charactere Hektor und Eleson findet.
    Also das heisst, sympatisch oder ihr habt einen hass auf ihn, unsympatisch oder halt ihr habt Mitleid^^. Naja, ich würde gerne mal fragen wie ihr die zwei Charactere so findet.

    Für die Diebe sah es noch sehr gut aus, wenn sie es schaffen würden in das Dickicht des großen Unterholzes zu kommen, dann wären sie in Sicherheit, doch gerade das versuchten die Wächter zu verhindern, allerdings ohne den Versuch den Dieb, nach dem er die Beute fallen gelassen hatte zu verfolgen, dies wäre für die Söldner reine Zeitverschwendung gewesen.
    Aber für Hektor ging es nicht darum einen Wegelagerer zu verfolgen, nein, für ihn war es nun hauptsächlich Rache. Rache dafür, dass der Dieb die Flucht von dem Söldner verderben könnte und es auch fast tat. In Hektors Kopf spukte reine Wut, er war ja sowieso aufbrausend und jähzornig. Schnell und unaufhaltsam rückte Hektor dem Dieb immer mehr zu Leibe, gezückten Schwertes rannte er ihm hinterher, nur darauf achtend ihn endlich zu bekommen. Durch das große Zusatzgewicht an gestohlener Beute, war der Wegelagerer viel zu langsam um dem Krieger zu entkommen. So schnell er auch nur konnte warf der Räuber die Beute weg und dachte nun nur noch an das sichere Überleben.
    Doch dies brachte dem Dieb nicht viel. Der weiterhin den Dieb verfolgende Hektor bemerkte dies gar nicht, er war weiterhin in Rage, blind vor Wut und voll von Zorn.
    Nun da der Wegelagerer kein zusätzliches Gewicht mehr tragen musste, war dieser auch schneller als der Söldner. Dies half ihm jedoch nichts gegen den Rasenden, Hektor nahm riss sein Schwert hoch, zielte auf den Rücken des Räubers und warf sein Schwert nach ihm.
    Die Wut im Körper Hektors legte sich noch immer nicht, auch wenn das Schwert, zwar nicht den Rücken, dafür aber die Halsschlagader rammte und den Räuber jämmerlich zu Boden sinken ließ.
    Das einzige Gefühl, dass die Wut verdrängte war Genugtuung. Das für ihn berauschende Gefühl Rache genommen zu haben. Er dachte, es geschehe dem Dieb Recht, wenn er doch versuche ihm alles zu verderben. Jedoch waren dies nicht die einzigen Gefühle, trotz der ganzen Genugtuung und der genommenen Rache, verspürte Hektor noch etwas anderes, scheinbar Verdrängtes. Es war ganz schwach und kaum zu bemerken, aber doch existierte es.
    Dieses geringe Gefühl des Mitleides, der Reue oder auch, sein Gewissen. Doch diese Gefühle schien etwas zu unterdrücken, vielleicht war es die Wut oder möglicherweise auch der Gedanke seinen Gegenüber in den Boden versinken zu lassen. Schnell vollzogen seine Gefühle aber wieder einen Wandel. Gerade bemerkte er Eleson und drei weitere Söldner hinter sich. Sie schienen alles mit Angsehen zu haben, selbst die unendliche Wut in Hektors Blick. Langsam trat Eleson vor, leicht am Körper zitternd. Es war ihm anzusehen, dass er sich ein wenig vor dem größeren Söldner fürchtete.
    Schnell holte der Kleine noch einmal schnell Luft und fing dann manchmal etwas stotternd zu sprechen: „Du hast… du hast einen fliehenden Dieb, der keine Beute mehr hat… hatte umgebracht!“
    Hektors Puls raste, er schien nun zu erkennen was er gerade getan hatte. Flüchtig blickte er auf den Körper des nun verblutenden Diebes und schaute dann wieder Eleson an. Wieder stieg Angst im Krieger hoch, er hatte wieder einen Fehler begangen, er wollte keine Fehler mehr begehen, nicht wieder von allen ausgeschlossen werden. Der Söldner hob seinen Mund, schloss ihn dann wieder. Verzweifelt schloss er noch einmal seine Augen, versuchte ruhig ein und aus zu Atmen. Dies war jedoch etwas, was ihm nicht gelang. Sein Blick war nun blass geworden. Schließlich brachte Hektor endlich etwas heraus: „Ich… Ich wollte das nicht, er…“ „Was er? Du hast einen Menschen, der mit dem Rücken zu dir gewandt ohne etwas Begehrenswertes geflohen und du hast ihm mit deinem Schwert umgebracht!“, fiel der kleine Söldner Hektor ins Wort. Mit verständnislosem Blick schauten die anderen Söldner auf Hektor, sie murmelten und raunten sich manchmal etwas gegenseitig zu.
    „Ich weiss nicht warum ich das getan habe! Es tut mir Leid, Eleson…“, versuchte Hektor verzweifelt zu erklären, doch auch die Depression die in der Stimme des Kriegers lag, machte es nicht glaubwürdiger.
    Das Wesen des Söldners schien nun völlig gebrochen, vollkommen mutlos und niedergeschlagen.
    „Es tut dir Leid? Es tut dir Leid?“, schrie Eleson Hektor an, er hatte nun jegliche Angst und auch jeglichen Respekt vor ihm verloren. Vor dem Söldner tretend, nun nah vor ihm stehend sprach er weiter: „Er ist tot du verdammter Idiot! Du willst dich bei mir entschuldigen?“ Eleson unterstrich seine Worte mit einer erhitzen Miene. „Du hast einen Menschen umgebracht! Da kannst du dich nicht einfach bei mir entschuldigen. Du kannst deine verdammte Tat nicht rückgängig machen! Du verfluchter Idiot.“
    Nun wante sich der kleine nun wütende Söldner von Hektor ab und ging zu der stehen gebliebenen Karawane zurück. Plötzlich packte die Wut wieder Hektor und dieser rannte auf Eleson zu. Mit einem starken Sprung riss er ihn zu Boden und wollte auf ihn einhieben, da griffen die anderen Söldner wieder ein. Der Krieger versuchte sich von ihnen los zu reißen, dachte nur noch an Vergeltung. Er wollte nicht, dass man so über ihn redet. Doch egal wie viel er sich auch wehrte, von den drei Söldnern bekam er sich nicht los gerissen.
    Langsam stand der kleinere von beiden wieder auf und schaute nun wieder blass im Gesicht auf den wieder in Rage geratenen Hektor.
    Dann plötzlich stoppte das strampeln und sich zerren von dem Söldner, er konnte nicht fassen schon wieder die Beherschung verloren zu haben. Ganz langsam ließen die drei Söldner ihn los und ohne einen einzigen Wortwechsel gingen die Fünf langsam zur Karawane zurück.
    In Hektor drehte sich noch immer alles, Wut, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Mitleid mit dem Dieb, sowie Trauer um ihn. Alle Gefühle vermischten sich, es war keines der Empfindungen richtig zu spüren. Immer ein Wechsel von allem, es war zum verrückt werden! Auschließung schien den Söldner wieder zu erwarten, sowie es immer geschah. Öfters verlor er die Beherrschung, zwar nie so wie an diesem Tag, aber es geschah dennoch sehr oft. Dann mieden ihn alle, keiner wollte mehr mit ihm reden und dies brachte wieder noch mehr Wut hervor, noch mehr Hoffnungslosigkeit.
    Der Grund warum Hektor bis auf den Jetzigen Auftrag nie welche bekam, war ihm nicht ganz unbekannt. Einige hatten Angst, er könne die Beherrschung verlieren, so weigerten sie sich ihm einen Auftrag zu geben, wiederum andere wollten dies nicht, da sie den Söldner hassten, er hatte oft beängstigende Dinge getan. So ließen sie ihn nicht bei den Aufträgen mit machen. Es war schon wunder genug, dass ihn auf dieser Karawane bislang ausgeschlossen hatte, aber nun war es wieder für ihn soweit. Der Ausschluss war nicht mehr zu verhindern, egal was er auch tat. So dachte der Söldner jedenfalls über seine Momentane Lage.
    „Da seid ihr ja wieder! Ich hatte mir schon Sorgen um die Ware gemacht. Ich hoffe natürlich, dass es auch euch gut geht.“, begrüßte Herlock von Gallum die als letztes wiedergekejrte Söldnertruppe.
    „Was ist los, ihr seht so Niedergeschlagen aus?“, fragte der Adlige nun etwas verwirrt über den finseteren Blick von Eleson und Hektor. Die restlichen drei Söldner blickten nicht ganz so düster rein, doch auch sie waren von dem Geschehen noch stark erschüttert.
    Zügig trat der kleine Söldner auf Herlock zu und flüsterte etwas mit ihm. Manchmal fuchtelte der Jüngling mit seinen Armen rum oder zeigte auf Hektor. Ansonsten bediente sich der Kleine keiner Geste. Nur Herr von Gallum drehte sich manchmal zum Söldner und schaute betrübt.
    Unsicher darüber worüber genau die Zwei nun sprachen ging Hektor langsam und unsicher auf seinen Posten zurück. Seine Gedanken drehten sich immer im Kreis, warum geriet er immer so in einen Wutausbruch? Warum geschahen ihm gerade solche Ungerechtigkeiten?
    Hasste ihn die Welt? In letzter Zeit geschah kaum etwas zu Gunsten des Söldners und so war es auch im Moment. Weiterhin in Gedanken versunken hoffte er einfach so schnell wie es nur eben ging in Theoron anzukommen, dort konnte er ein neues Leben beginnen.
    Aber erstmal musste der lange Weg nach Komäus absolviert werden. Ein lauter pfiff ertönte und die Karawane zog wieder weiter, aber die Einstellung aller Krieger hatte sich geändert. Jeder hielt sich so gut er konnte von Hektor fern, doch er hatte es erwartet. Es musste ja so kommen. Die Gedanken drehten und wendeten sich, aber kamen immer an die Selbe Stelle, was hatte er schlimmes getan, dass er dies verdiente?
    In getrübten Gedanken ging der Krieger einfach weiter, in der Hoffnung alles würde irgendwann wieder gut werden, auch wenn er wusste, dass dies eine Lüge zu sich selbst war. Nun lichtete sich langsam der Nebel, Sonnenstrahlen streiften die Haut und erweckten bei fast allen Freude, nur bei einem nicht, Hektor. Er spürte die nun aufgetretene Wärme nicht. Anstatt das es wärmer wurde, kam es dem Söldner so for, als ob alles immer kälter würde, als ob sich ein großer Druck auf ihm aufbaue. Das Atmen fiel schwerer und es wurde immer kälter und kälter.
    „Was ist das?“, flüsterte der Gebrochene Mann zu sich selbst. Die Schritte wurden nun auch langsamer, Bilder schossen ihm durch den Kopf, es waren eher bunte Bilder. Angst nahm übernahm wieder die Gefühle von ihm, denn er erkannte die Bilder langsam wieder. Es war sein Ableben, aber nicht aus seinen Augen gesehen, er sah es aus der Sicht seines Mörders. Einige Teile schienen zu fehlen, vielleicht hatte sein Mörder gerade dann geblinzelt, aber ansonsten war alles da. Die Bilder brachen nichts desto trotzt nach dem teil seines Ablebens ab. Nun war der Krieger sich sicher, er würde völlig den verstandne verlieren, er konnte sich einen Schrei gerade noch verkneifen. Hoffnungslosigkeit kehrte wieder zurück, dieses mal wieder durch Furcht gestärkt.

    Ich werde auch öfters vielleicht noch etwas an Auszügen posten, damit ich fargen kann, wie ihr es findet^^, also vond er characterisierung her. Dann weiss ich, ob ichd as ganze richtig gemacht habe.
    Ich komme aus Gamescraft, dem alten Gamescraft, aus einem reich wo es blühte, doch dann alles vom Feuer der Zerstörung vernichtet wurde...
  • aber deiner hm ? *wie war das mit der eigenen Nase*

    Ich schrieb, ich werde den text lesen wenn ich langeweile hab, da es mir im moment eindeuttig zu viel text ist.

    So weiß er zumindest das sein thread zur kenntnis genommen wurde, und nicht völlig ignoriert wird...

    mfg joke

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  • aber deiner hm ? *wie war das mit der eigenen Nase*

    Ich schrieb, ich werde den text lesen wenn ich langeweile hab, da es mir im moment eindeuttig zu viel text ist.

    So weiß er zumindest das sein thread zur kenntnis genommen wurde, und nicht völlig ignoriert wird...

    mfg joke


    Ich hab euch nur drauf hingewiesen.
    Er kann sich ja nix von kaufen wenn ihr ihm sagt ihr lests später.

    @ Topic:

    Es ist besser wenn du zuerst ma den Anfang deiner Story postest. Mit irgend einem
    Storyfetzen kann man nich so viel anfangen, da es im ersten Moment verwirrend is
    und man nur schwer mit der story mitkommt.
    Schoglei gorüberhauptsned
  • Gruml^^. Nagut, ich poste das, aber ichw arne euch vor, das ist ne ganze Menge^^. Ich hatte zuerst nur diesen Abschnitt gezeigt, weil ich wollte wissen was ihr von den Characteren hektor und Eleson haltet. Darum ging es mir eigentlich.
    Aber nun gut^^".

    Schatten der Selbst

    Prolog: Wills
    Betrübt schaute Wills, ein sechzehn jähriger Junge mit orangefarbenen Haaren, Sommersprossen im Gesicht, einer dünnen Figur, aus dem Fenster. Das Wesen des Sommersprossgesichtes war eher verträumt, aber dennoch listig. Sein charismatisches Verhalten brachte ihm einige Freunde ein.
    Es war ein sonniger und heißer Tag. Für manche war die Hitze schon gar nicht mehr auszuhalten. Der Sechzehnjährige seufzte und fragte sich womit er das verdient hatte.
    „Du musst gleich los, Schatz! – eine kurze Pause trat ein - Du weißt doch, dass du heute in der Villa von Graf Femius als Aushilfskellner arbeiten musst und dafür darfst du nicht zu spät kommen, denn denk daran, dass wir das Geld brauchen!“, rief eine Frauenstimme.
    „Ja Mutter, ich gehe gleich los“, antwortete der Sohn betrübt zu seiner Mutter, die sich außerhalb von dem Zimmers befand in dem der Junge sich gerade aufhielt.
    Es war ein ziemlich großes Zimmer, jedenfalls im Hinblick auf das Haus, da es mehr als ein Drittel des gesamten Raumes des Hauses beinhaltete, mitten im Raum stand ein großer Tisch, der allerdings vollkommen leer war. An den Wänden waren viele Fenster, allerdings wurden diese nicht zur Aussicht oder sonst etwas in der Art genutzt, sondern um den sechs Pflanzen, die sich allein in diesem Raum befanden, Licht zu spendieren. Außerdem gab es noch drei Wege in der Räumlichkeit, einer führte einerseits aus dem kleinem Haus raus, dies war der Weg, der nach unten führte. Dann gab es noch zwei weitere Wege, einer links oben, der zu den Schlafzimmern führte, es gab dort eigentlich nur zwei Zimmer, eins für Wills und seine vier Geschwister, Egon, ein Junge, Estel, ein Mädchen, und die Zwillinge Apechos und Rufos, wiederum beides Jungen. Das andere Zimmer war führ die Eltern der vier Kinder, also Vater Rojen und Mutter Emel. Schließlich führte der letzte Gang in die Küche, allerdings befanden sich dort nur einige Körbe Essen, ein Ofen und ein paar Küchengeräte.
    Dadurch, dass Wills der Erstgeborene war, war er auch der erste der Geschwister, der mithelfen musste, Geld zu verdienen. Dies musste er dieses Mal indem er bei einem Grafen arbeitete, auch wenn der Rotschopf Arbeit bis auf den Tod verabscheute. Oftmals, wenn seine Mutter ihm eine Aufgabe geben wollte, tat Wills so, als ob er dies überhört hätte und versteckte sich vor seiner Mutter oder, wenn dies nicht funktionierte, so versuchte er sie loszuwerden, indem er ihr sagte, er wäre zu Müde, doch heute hatte der Junge keine Ausreden mehr. Heute musste er helfen Geld zu verdienen, egal wie sehr er es hasste und die Tatsache, dass es ein heißer Tag war, machte es dem ihm nicht leichter.
    Der Knabe verließ das Haus und schlenderte langsam in Richtung Villa Femius.
    An Wills zogen viele Leute vorbei, es war nämlich Markt, daher waren viele Leute an einem solchen Tag anzutreffen, denn sie kümmert selbst die Hitze nichts, da man an einem solchen Markttag wesentlich billiger Waren einkaufen konnte, doch Wills fielen an dem Tag die vielen Köstlichkeiten, von denen er sich oftmals die ein oder andere klaute, kaum auf. Er war zu sehr damit beschäftigt zu denken, der Tag wäre schrecklich und an einem solchen Tag zu arbeiten solle verboten werden.
    Mehrmals fluchte Wills nun darüber, dass er keine Ausrede mehr hatte und er kannte viele Flüche, es machte ihm sogar Spaß sich Flüche auszudenken und diese dann zu benutzen.
    Weiterhin fluchend ließ der Junge den Markt hinter sich.
    „Oh, Hallo Wills! Wo willst du hin?“, fragte ihn unterwegs ein Junge, der ungefähr in dem Alter von dem Rotschopf war. Wills schaute sich um und erkannte wer ihn gerade begrüßt hatte.
    „Hallo, Kassen. – Der Knabe hielt kurz inne - Ich muss in Villa Femius als Küchenjunge arbeiten…“
    Kassen war ein kleiner, aber muskulös gebauter junger Bauer, der eigentlich viel lieber mehr mit den Tieren, als auf dem Feld arbeiten würde. Das Bauernleben zeigte sich auch auf der Kleidung des Jungen, denn seine von oben bis unten grüne Kleidung war voller Erde und auch auf seinem Gesicht befand sich Schlamm. Außerdem war Kassen ein abergläubischer Mensch, der jedes Gerücht kannte und auch alles glaubte was er hörte. Ebenso wie Kassen an alles glaubte, so war er auch emotional, er lachte über vieles und weinte über Kleinigkeiten.
    Kassen schauerte: ,,Wirklich in die Villa des Grafen?“
    „Ja, die Villa.“, antwortete der Junge wieder einmal seufzend.
    „Ich habe gehört in der Villa sollen Leichen gefunden worden sein….“
    „Ja, ich weiß, die Villa ist mir auch nicht geheuer.“
    „Dieser Femius… Wills, was weißt du eigentlich über ihn?“
    „Leider nicht sehr viel.“ „Obwohl… Mir fällt da schon was ein… Er soll früher
    einer Gruppe, wo Menschen geopfert wurden, angehört haben…“, dachte der Bube schluckend, aber sprach seinen Gedanken nicht aus.
    „Ich wünsche dir viel Glück Wills, leider muss ich jetzt weg meinem Vater auf dem Feld helfen.“
    ,,Tschüss Kassen.“
    Nun durch das Zusammentreffen mit Kassen ging der Knabe sichtlich benommen weiter zur Villa des Grafen Femius.

    *
    Ein Prachtvolles Gebäude umgeben von einem düsteren Wald, aus dem manchmal seltsame Laute kamen, so sah die Villa aus der Entfernung aus. Wenn man näher kam sah man, dass die Villa an Größe von keinem Gebäude aus Wills Heimatort übertroffen werden konnte. Vier kleine Türmchen, die an den Ecken verteilt waren, machten das Anwesen noch überwältigender.
    So erschien die Villa für jeden, der sie zum ersten Mal sah, aber auch für viele, die des öfteren in der Villa waren.

    Wills, dem schon seit dem er das große Anwesen betreten hatte eine große Angst beschlich, ging zur Küche zurück um den nächsten Teller voll mit Essen zu den Tischen zu tragen.
    „Die haben wirklich leckeres Essen… Ob ich vielleicht ein wenig davon probieren sollte? – Die Hand des arbeitsscheuen Jungen schwebte über den Teller - Nein. – Sofort zog Wills seine Hand zurück - Wenn ich erwischt werde dann gibt es großen Ärger und dann werde ich bestimmt dazu verdonnert für immer irgendwo zu arbeiten.“
    Der Aushilfskellner staunte wieder, als er den Raum nun zum siebten Mal betrat, er war riesig und an der Decke hingen tausende Lampen, so schien es jedenfalls für den Jungen und um die Lichter herum war ein Muster auf Gold aufgetafelt, dass in einem verführerischen Glanz dazu lockte sofort nach oben zu springen und zu versuchen das Gold zu erreichen. Der Aushilfskellner fragte sich schon warum niemand dieser Versuchung unterlag, vielleicht empfand nur er das Edelmetall so anziehend.
    Überhaupt war der ganze Raum prunkvoll und üppig mit Gold verziert. Viele große Statuen, die erstaunlicherweise auch aus Gold waren, standen im Speisesaal. Die Statuen schienen merkwürdige Kreaturen abzubilden. Eine war wie ein grässliches Monster mit breiten Flügeln, dass eine verzerrte Grimasse und riesigen Augen hat. Insgesamt einer Fledermaus nicht unähnlich, aber doch noch viel Finsterer. Wiederum eine andere Statue bildete wieder ein solch unbekanntes Monstrum ab, es schien eine Art zwischen Adler und Rabe zu sein. Doch eins hatten alle Statuen ausser den Tatsachen, dass sie groß aus Gold waren, noch gemeinsam: Sie hatten alle Augen, die so bösartig funkelten, dass es wirklich erschreckend war, dass jemand solche Monster aus Gold herstellen kann.
    An den Wänden, jeweils zwischen den Statuen hingen auch Bilder. Es war ein merkwürdiges Zusammenspiel aus allen möglichen Farben. Eigentlich nur irgendwelche dahingeschmierten Kleckse, die aber doch andererseits eine Schönheit ausstrahlten.
    Als Wills nun den Blick von der Decke nahm und die Leute etwas genauer musterte viel ihm auf, dass diese von weit her zu kommen schienen, da ihre Hautfarben vom absoluten Blass bis hin zum vollkommenen Schwarz reichte. Die Unterschiede waren groß, kaum einer sah dem anderen auch nur annähernd ähnlich. Manche waren von beachtlicher Größer, weiderum andere ziemlich klein. Die meisten waren Dick, aber es gab auch wirklich Dünne Speisegäste.
    Nachdem der Aushilfskellner seine kurze Musterung beendet hatte, viel ihm auf, dass er der letzte war, der noch Essen servieren musste und derjenige, der noch kein Essen serviert bekommen hatte, war Graf Femius.
    Wills schluckte und bewegte sich langsam und starr auf den Grafen zu, alle blickten ihn an, darüber verstört, dass er solange brauchte um dem Adeligen seine Mahlzeit zu bringen.
    Zögerlich stellte er alles manierlich auf den Tisch, immer noch starrten ihn alle an, sodass er sich nur noch unwohler fühlte und sein Gesichtsausdruck sich ganz wandelte und nun zeigte, dass der Küchenjunge sehr eingeschüchtert war.
    Dann war es endlich geschafft, das Essen war endlich serviert, es hatte nun mehr eine Stunde gedauert und endlich wandten alle ihre Blicke vom Rotschopf ab. Aufatmend trat er zurück, hinterher stand der Adelige auf, klatschte einige Male, woraufhin sich das große Tor, dass zum Saal führte öffnete und verkündete schließlich:
    „Lasst uns nun alleine, wir wollen etwas Besprechen und dabei sind Störungen äußerst unerwünscht!“
    Wills war darüber überrascht, schließlich könnte ja einer der Leute etwas nachbestellen oder, wenn jemand was umkippen würde, so müsste es doch jemand aufwischen. Schon die Miene von ihm zeigte, dass es ihn offensichtlich wunderte.
    Schließlich fragte er fragte einen großen, stämmigen Diener: „Warum möchte er, dass wir den Raum verlassen?“
    Der Riese zögerte etwas, doch dann antwortete er flüsternd: „Das weiß keiner. Es wird behauptet, dass er Böse Mächte herauf beschwört.“ Der Riese schien seine eigene Worte nicht richtig zu glauben, was für den Küchenjungen nicht sehr verwunderlich war, da die Antwort zweifelhaft war.
    Das Personal bewegte sich aus dem Raum raus. Wills war erleichtert, dass er nun gehen konnte, auch wenn nichts Ungewöhnliches passiert war, war ihm diese Villa doch sehr unheimlich. Sie strahlte etwas aus, dass dem Aushilfskellner Angst machte.
    „Ich werde einfach meinen Lohn holen und dann verschwinden“, dachte er ängstlich.
    Der Knabe beschleunigte seine Schritte ein wenig und verließ den Speiseraum.
    „Wo muss ich jetzt lang? Am besten ich folge einfach den anderen Dienern.“
    der Bube folgte nun einer kleinen Schar Dienern in einen Raum, wo man nach Ansicht der anderen Dienstpersonen seinen Lohn abholen konnte.
    „Gut. Von hier aus finde ich alleine raus“, glaubte der Aushilfskellner zuversichtlich und grinsend. Kurz guckte sich Wills um und sah dann diejenigen, bei denen man scheinbar die Bezahlungen abholen konnte. Es waren in schwarze Rüstungen gehüllte Krieger, keiner war größer als der andere. Besonders die ebenfalls schwarzen Schwerter stachen aus dem Aussehen der Lohnverteiler hervor, denn die Schwerter waren beachtlich groß. Da wo normalerweise der Kopf war, sah man nur einen schwarzen Ritterhelm mit zugeklappten Visier, dies machte die schwarzen Gestalten nur noch merkwürdiger. Der Junge holte sein Geld von einem Krieger mit einer schwarzen Rüstung und ging durch einen Korridor.
    Als der Lohnverteiler Wills den Weg beschreiben wollte, winkte dieser ab, daran denkend, dass es sowieso unnötig sei, da er sich noch an den Weg erinnere.
    Schon bald spaltete sich der Weg, doch der sommersprossige Junge nahm ohne zu überlegen den rechten Weg.
    Nach einiger Zeit wurde er unsicher ob er denn den richtigen Weg gewählt hatte, da überall an den Wänden Löwenköpfe hingen und Wills könnte schwören, dass er diese, als er rein gegangen war, noch nicht gesehen hatte.
    „Ich kehre besser um, bevor ich mich noch verlaufe“, dachte der Knabe beunruhigt.
    Wills wollte umkehren, als der Aushilfskellner erkannte wo er war: Er war vor der großen goldenen Tür die zum Saal führte, in dem Femius mit seinen Gästen speiste.
    Das Tor stand einen Spalt weit offen und der Rotschopf fragte sich: „Ob ich ihn vielleicht belauschen sollte? Dann weiß ich endlich warum der die Diener raus geschickt hat und möglicherweise erfahre ich, ob einige Gerüchte wahr sind.“
    Wills schaute sich kurz um und stellte fest, dass niemand in der Nähe war. Leise schlich er zur Tür und blickte mit einem Auge durch den Spalt...





    Kapitel 1: Wer?
    Der Wind fegte durch die Straßen, Müdigkeit lag auf Hektors narbenzerfurchte Gesicht. Keine Menschenseele befand sich noch auf den Wegen.
    „Immer noch kein Auftrag… Verflucht!“, gähnte Hektor leise vor sich hin, er fühlte sich ausgelaugt und Arbeit zu finden, schien ihm unmöglich. Die Müdigkeit, die auf ihm lastete sah man den schlaffen Bewegungen und seinen Augen an.
    Hektor war auf den Weg nach Hause um sich dann sofort in sein Bett hinzulegen. Ein weiteres Mal gähnte Hektor, diesmal aber etwas lauter, bevor er for der Tür seines Hauses stand. Kurz suchte er seinen Schlüssel, öffnete die Tür und trat ein. Es war finster, mehr als Schwärze war kaum zu erkennen, weil kein Licht brannte.
    Müde Schritte lenkten den Erwachsenen die Treppe rauf in sein Bett. Kaum hatte er sich hingelegt, als ihm auch schon die Augen zufielen und kurze Zeit später, war er eingeschlafen.

    *

    Es knackte einmal, zweimal und ein drittes Mal – ein schweres Buch fiel auf den Boden! Hektor schreckte auf.
    Mit einem Mal war alles still und dann… wieder ein Geräusch, das von einem Gegenstand zu kommen schien, der runter gefallen war.
    ,,Was ist das?“ ,fragte sich Hektor überrascht. Mit leisen, sowie langsamen Schritten schlich der Erwachsene in das untere Zimmer, sein grüner Mantel den er selbst im Schlaf noch bei sich trägt ließ ihn fast Stolpern. Doch dann rückte endlich der Raum, aus dem die Geräusche kamen näher.
    Es war sein Wohnzimmer, es war mit Buchregalen, Schränken und anderen Gezeugs bestückt. In den Bücherregalen waren viele Geschichten über Waffen, aber auch viele über Länder und damit waren auch sehr viele Karten in den Schränken.
    Kaum war er angekommen sah er jemanden. Eine kleine Gestalt huschte durch das Zimmer und durchwühlte gerade einen kleinen Schrank. Verstreut lagen Kleidungsstücke und Bücher im Zimmer.
    Durch einen flinken Sprung, der glücklicherweise kein Geräusch verursachte, sprang Hektor neben seinen Schrank, der sich neben der Treppe befand.
    Vorsichtig bückte sich Hektor weiter vor und beobachtete den Einbrecher, während er sich mit der rechten Hand sein Schwert aus dem Schrank schnappte. Auf der Stelle rannte der Kämpfer zum Einbrecher hinüber.
    Dieser zog, als er seinen Gegner hörte, blitzschnell sein Schwert, parierte und schleuderte Hektor zurück. Nun konnte er das Gesicht des Gauners sehen. Jener war sehr blass und seine Frisur war unter einer schwarzen Kappe verborgen.
    ,,Wo… Wo… ist er?“ , fragte der Einbrecher, seine Stimme klang piepsig
    und schauderhaft zugleich.
    ,,Wo soll wer sein?“ ,wollte Hektor nun wissen.
    ,,Tu nicht so! Ich weiß, dass du ich ihn hast! Also, wo ist er? Sag es!“
    „Wovon, verdammt noch mal, redest du da?“
    „Du stellst dich immer noch dumm, aber deine Bemühungen sind erfolglos! Ich werde ihn finden, Hektor, du jämmerlicher Söldner.“
    Hektor zog eine Augenbraue hoch und entgegnete: „Schön, du weißt welchen Beruf ich ausübe und du kennst meinen Namen. Dann weißt du sicherlich auch welchen Nachnamen ich trage."
    „Natürlich!“, zischte der Einbrecher, er lachte einmal leise und rief dann wieder mit ernstem Gesicht: ,,Nun antworte mir, wo ist er?“
    „Langsam reicht es mir! Ich weiß immer noch nicht wen du meinst!“ ,entgegnete Hektor schnaufend.
    ,,Ich glaube doch bereits gesagt zu haben, dass dummstellen nichts bringt. Gib es auf, ich habe dich doch schon durchschaut!“ ,er hielt kurz inne, „dann wird jetzt Gewalt wohl das einzige Mittels ein, dass dich dazu bewegen, mir zu sagen wo er ist.“
    ,,Na komm doch!“
    Ein Kampf zwischen Hektor und dem Einbrecher entbrannte. Der Einbrecher sprach: ,,Wenn du nicht so enden willst wie dein Vater, dann sag mir endlich wo er ist!“
    ,,Mein Vater?! Enden wie er?“, fragte Hektor fassungslos – Hektor täuschte einen Schlag in Richtung Beine des Einbrechers an, doch lenkte den Schlag dann zum Kopf seines Gegners. Allerdings wurde der Angriff sofort pariert und Hektors Gegner ging zum Gegenangriff über, er holte aus und versuchte Hektor den Bauch aufzuschlitzen. Im letzten Moment parierte der Söldner mit aller Kraft.
    Ein paar Schläge wurden ausgeteilt und pariert, als der Einbrecher wieder anfing zu reden: ,,Ja, du naiver Narr! Dein Vater ist durch mich gestorben!“
    Hektor parierte ein weiteres Mal den Angriff des Einbrechers.
    einem Angriff des Einbrechers ab.
    ,,WAS? Du hast meinen Vater ermordet?“ ,entgegnete Hektor. Er fing an die Deckung vom Mörder zu durchbrechen indem er ihm mit einem Hagel von unpräzisen, aber harten Schlägen zudeckte. Schließlich ohne Erfolg.
    Schweiß trat auf Hektors Stirn. Das Gespräch wurde wieder von ihm aufgenommen: ,,Du kannst ihn doch gar nicht umgebracht haben, er ist im Schlaf vor langer zeit gestorben!“
    „Bist du wirklich so naiv? Es war nicht das Alter! Ich war es der ihm Gift zugeflöst hatte!“ ,erwiderte Hektors Gegner.
    ,,Halt deinen verfluchten Mund! Sei still!“ Hektor war lauter als beabsichtigt, Wut und Hass kroch in ihm hoch und seine Hände verkrampften sich.
    „Was denn? Verkraftest du etwa die Wahrheit nicht? Ich bin aber nicht hier um dir zu erzählen wie dein Vater gestorben ist, ich bin wegen ihm hier. Ich mache dir ein Angebot: entweder du sagst mir wo er ist oder du…“ – die Klingen von Hektor und dem Einbrecher knallten aufeinander – „…stirbst.
    Schweiß trat nun auf Hektors Stirn und er fing an zu schwanken.
    Die Waffen klirrten wieder und Hektor besaß bald nicht mehr die Kraft anzugreifen und zu parieren, was auf seinen Gegner nicht zutraf, er schien endlos Energie zu besitzen.
    Hektor schwankte nun noch stärker, aber zum Fall kam es nicht.
    Schließlich wurde Hektor vom Einbrecher immer weiter zurück gedrängt – Hektor spürte, dass er an der Wand war. Die Verzweiflung gab ihm neue Kraft in diesem Aussichtslosen Kampf.
    Er leistete noch einmal Gegenwehr, indem er den Einbrecher ein weiteres Mal mit einen Hagel von harten, aber unpräzisen Schlägen, bombardierte, was allerdings auch nicht die Deckung vom Einbrecher zerschlug.


    Jetzt kam es Hektor vor, als ob alles auf einmal geschehe: Ihm wurde die Waffe aus der Hand geschlagen und etwas zugeraunt: ,,Beenden wir… das Drama“ und plötzlich spürte er kalten Stahl in seinem Herz.
    Blut spritzte und ronn Hektors Brustkorb herunter.
    Sorgfältig zog der Einbrecher das Schwert wieder raus und verschwand.
    Die Beine von Hektor zitterten und die Angst war in sein Gesicht geschrieben, seine Miene wandelte sich zu einer Miene des Grauens.
    „Nein, ich will nicht sterben! Nein! NEIN!“
    Unter Hektor bildete sich eine Blutlache, da sackte er schließlich mit schweren schnaufen zusammen. Dann wurde ihm schwindlig und schwarz vor Augen…




    *

    Schmerzen ballten sich in Hektors Körper, er schrie auf. Es war für Hektor als würde sein gesamter Körper auseinander fallen und verbrennen.
    In seinen Gedanken bildete sich eine Landschaft, erst waren für ihn nur Punkte zusehen, es sah aus, wie Sand. Das Bild formte sich und gab sich zu erkennen. Eine Wüste erstreckte sich und er konnte ein gewaltiges Heer aus Kriegern durch sie marschieren.
    Geführt wurden sie von einem berittenen Mann, der einen schwarzen Helm und eine schwarze Rüstung trug. Er ritt an der Front und drehte sich zum Heer um. Alles stoppte.

    ,,Hört zu ihr Krieger! Unsere Feinde winseln vor uns, wir stehen vor der letzten Schlacht, so lasst uns nun diesen Krieg entscheiden! Mit der uns von ihm gegebenen Macht sind wir unschlagbar!“ ,ermutigte der schwarze Reiter sein Heer.
    ,,ER? Schon wieder, ist er eine so wichtige Person, wer ist er?“, dachte Hektor.
    In seinem Kopf zuckte es, er bekam unerträgliche Schmerzen, während er vom Heer, das er immer noch sah, Jubelrufe hörte, die wohl dem schwarzem Reiter gewidmet waren.
    Für Hektor wurden die Schmerzen immer stärker, die Landschaft verschwamm wieder.
    Schwärze. Nichts als Schwärze. Mehr konnte er nun nicht mehr sehen.
    Da formte sich wieder die Landschaft. Dieses mal doch in einer anderen Szene. Palmen standen dieses Mal an einigen Stellen, doch nun war es nicht ein Heer, sondern zwei. Sie fochten einen unerbitterten Kampf aus. Der schwarze Reiter kämpfte ganz an der Front und mit einem Streich fiel ein Feind.
    Der Söldner bewegte sich auf den Kampf zu, da ging ein Krieger auf ihn los.
    Sofort zückte Hektor sein Schwert und wollte parieren, doch der Krieger rannte durch Hektor. Erstaunt blickte Hektor hinter sich, wo der Krieger hingelaufen ist, er kämpfte gegen einen Anderen.
    ,,Ich existiere für sie gar nicht!“ ,schoss es Hektor durch den Kopf. Das zweite Heer wurde sichtlich zurückgedrängt und immer weiter reduziert und am Ende, waren alle tot. Jubelschreie ertönten aus den Reihen der Krieger. Der schwarze Reiter trat hervor und begann erneut eine Rede:
    ,,Mannen! Der Sieg gehört uns! Er hat uns Macht verliehen und jetzt, wo wir die Macht haben, zerschmettern wir unsere Feinde ohne erbarmen und löschen sie komplett aus. Keiner von diesem Pack darf überleben! Man wird noch lange an uns denken. An jeden von uns.
    Wenn dieser Sieg errungen ist, haben wir endlich diese Ketzer vertrieben!
    Es wird alles funktionieren, so war meine Name K…!“
    Wieder zuckten Schmerzen durch hektors Kopf. Dieses mal wurde ihm nicht schwarz… er war in seinem Zimmer! Hektor keuchte und sprach zu sich selbst: ,,Was waren das für Träume. Hektor fühlte nach der Stelle, wo ihn der Einbrecher eigentlich durchbohrt hatte. Dort war kein Kratzer als hätte es nie einen Stich durchs Herz gegeben, aber das Blut, das unter ihm war versicherte ihm, dass es kein Traum war…
    „Warum bin ich nicht tot?“ Hektor sah verängstigt aus, vollkommen erstarrt und blass im Gesicht. Er atmete schnell und Andeutungen von Tränen bildeten sich in seinen Augenwickeln.
    Hektor schaute durch das Fenster und bemerkte, dass es morgens war, dabei erhaschte er eine Bewegung und dann klopfte es an der Tür.



    Kapitel 2: Vorbereitungen
    Hektor erstarrte und ging vorsichtig zur Tür, dabei murmelte er: ,,Könnte das wieder dieser Einbrecher sein?“ Die Hände des Söldners zitterten, doch er öffnete dann die Tür, darauf bedacht der Person, die geklopft hatte bewusstlos zu schlagen, wenn es sein musste doch es war nur eine unbekannte Person die ihm etwas mitteilen musste: ,,Hektor? Hektor Gretz?“
    ,,Ja, der bin ich, was wollen sie?“ ,erwiderte Hektor.
    „Im Stadtzentrum möchte jemand mit Ihnen reden. Er sagt es ginge um einen Auftrag.“
    „Danke für die Information.“
    Auf Hektors Gesicht wich die Blässe etwas.
    „Endlich. Vielleicht bekomme ich nun wieder einen Auftrag!“
    Der Söldner machte sich auf den Weg zum Stadtzentrum und dachte auf dem Weg über die geschehnen Ereignisse nach: „Vielleicht sollte ich einfach für immer verschwinden? Bestimmt findet mich der Einbrecher dann nicht mehr. Er hat meine Angriffe immer einfach abgewehrt und hart gekontert. Ich konnte nur knapp die Angriffe parieren. Hoffentlich treffe ich nie wieder auf diesen Einbrecher. Wenn der Auftrag mich in eine entfernte Stadt führen sollte, bleibe dort. Dann werde ich bestimmt nicht mehr von ihm gefunden werden. Bestimmt nicht.“
    Hektor war nun angekommen, nun fiel ihm ein: „Ich weiß doch gar nicht wer mich hier erwartet.“
    Dieses Problem klärte sich sofort, ein Mann mit einem Goldverziertem Mantel ging auf Hektor zu: „Ich grüße euch. Seid ihr Hektor Gretz?“
    Hektor antwortete: „Ja der bin ich. Ich hörte Ihr wollt meine Dienste.“
    „Ja, so ist es. Bald wird eine große Karawane nach Theoron aufbrechen.
    Allerdings wollen wir nicht, dass Diebe uns die Ware klauen. Daher brauchen wir einige Wächter. Würdet Ihr als Wächter arbeiten?“
    „Theoron ist sehr weit weg. Na schön. Wie viel Bricks währe die Belohnung?“
    „Sie würden bei Erfüllung 500 Bricks erhalten.“
    „Ich werde teilnehmen, wann geht es los?“
    „In fünf tagen, wenn die Sonne im Zenit steht. Sie sollten in zwischen einige neue Ausrüstungsteile kaufen.
    „Und wo geht es los?
    „Am Stadttor. Wir treffen uns dann in fünf Tagen. Nun muss ich weg. Auf Wiedersehen.“
    „Auf Wiedersehen.“
    Der Mann entferne sich wieder.
    „Ich sollte mir jetzt meine Ausrüstung besorgen oder besser morgen. Heute packe ich erstmal meine Sachen.“
    Hektor ging, über den Kampf mit dem Einbrecher nachdenkend, nach Hause.
    *

    Während Hektor weiter einpackte dachte er nach welche Ausrüstungsstücke er bräuchte um auf die lange Reise zu gehen.
    „Am besten ich hole mir zuerst ein Schwert. Mein altes Schwert ist schon vollkommen abgenutzt und der Kampf gegen den Einbrecher hat den zustand des Schwertes nicht verbessert. Danach hole ich mir eine bessere Rüstung und mehr benötige ich nicht. Durch die wenigen Aufträge kann ich mir sowieso kaum mehr Ausrüstung kaufen.“

    *
    Kaum hatte der Söldner die Tür zum Waffenschmied zu öffnen, als ihm ein Schwert an die Kehle gehalten wurde und dann wurde er zur Seite geschoben. Es war ein hagerer Mann, der ihn weggeschupst hatte.
    Hinter Hektor rief die laute Stimme des Waffenschmieds: „Haltet den Dieb! Haltet den Dieb!“
    Hektor begriff, dass der Mann, der ihn überrumpelt hatte ein Dieb war.
    Hektor nahm schnell die Verfolgung auf und kaum hatte er den hageren Mann eingeholt, da sprang er auch schon auf ihn darauf und zog ihn nieder. Hektor zückte seine abgenutze Klinge, ebenso sein Gegner.
    Der Söldner holte aus und schlug stark zu, um seinen Kontrahenten seine Klinge in den Kopf zu rammen.
    Allerdings war der Angriff zu kurz und traf somit den Gegner nicht.
    Sein Gegner hieb zurück, doch Hektor parierte rechtzeitig und versuchte dann das Schwert seines Gegners aus der Hand zu schlagen, ohne Erfolg. Denn der Angriff war nicht stark genug war. Der Dieb sprang nun in die Luft und holte zu einem Schlag aus, der Hektors Ende bedeutet hätte.
    Der Söldner stand wie erstarrt dar und hielt nur seine Klinge empor. Er dachte nun, es wäre aus, als er sah, dass der Dieb in seine Klinge gelaufen war. Der Söldner nahm einen Beutel der mit Geld gefüllt war, scheinbar der Platz indem das Gestohlene Geld drin sein musste, er vermutete jedenfalls, dass Geld gestohlen wurde und brachte es zum Schmied.
    Auf dem Weg dachte er: „Ob ich einen kleinen Teil des Geldes behalten sollte? Nein! Ich werde doch nicht auch zu einem Dieb, …obwohl ich das Geld bräuchte, da die Waffe bestimmt teuer ist... Nein, Ich werde nichts stehlen!“
    Hektor ging wieder zum Schmied zurück und gab ihm sein Geld. Als dank des Waffenschmieds bekam Hektor eine gute Waffe zum halben Preis. Der Söldner bedankte sich und machte sich auf den Weg nach Hause, um auf den fünften Tag zu warten. Unterwegs dachte er: „Jetzt ist alles getan, in nur drei Tagen geht es los, dann kann ich von hier verschwinden und somit auch dem Einbrecher entkommen. Wenn er merken sollte das ich nicht tot bin, wird er bestimmt versuchen mich entgültig zu töten.“
    Zuhause angekommen ging Hektor sofort zum weichen sowie angenehmen Bett und schlief ein.



    Kapitel 3: Dichter Nebel
    Hektor öffnete die Tür seines Hauses, das Licht schlug ihm sofort in sein Gesicht. Er schaute weg und schloss die Augen, blinzelte dann ein paar Mal und gewöhnte sich schließlich an das helle Licht.
    Mit dem kleinem Bündel, wo seine wenigen Habseligkeiten aufbewahrt wurden, ging er zum Stadttor, um auf die Karawane zu treffen.
    Schon nach einiger Zeit sah der Söldner das riesige Tor von Fillen.
    Hektor maschierte durch das große Tor, das mit grauen, blauen und schwarzen Steinen erbaut worden war. Über dem Tor flogen Schwalben und Tauben, sie beschützten ihre Nester, die sich zwischen den Lücken in dem Tor befanden.
    Der Platz, wo die Söldner und Kaufmänner darauf warteten, dass sie endlich losziehen können, lag nun vor Hektor.
    ,,Zuerst müssen wir nach Komäus und den restlichen Teil der Karawane abholen, dann werden wir den langen Weg nach Theoron, der Wüstenstadt fortsetzen.“
    Neben Hektor ertönte eine raue tiefe Stimme: ,,Du musst einer der Söldner sein, die die Karawane auf der langen Reise begleiten.“
    Überrascht drehte sich der Söldner um und erblickte erblickte einen in bunten Tüchern gekleideten stämmigen, hünenhaften Mann, besonders auffallend waren die Farben rot und gold.
    Sie strahlten in einem grellen Licht.
    ,,Ja, ich gehöre zu den Söldnern, mein Name ist Hektor Gretz und dürfte ich wissen wer ihr seid?“, erwiderte der Söldner.
    Der Hüne lächelte spitz, dadurch stach seine Hakennase stark aus dem Gesicht.
    ,,Mein ehrenwerter Name ist Herlock von Gallum, Herr des Schlosses Gallum in der Provinz Kerk und Leiter dieser großen Karawane, die mit allerlei wertvoll beladenen Waren bestückt ist. Nun, Ihr seid der letzte, den wir erwarteten. Jetzt, da Ihr da seid, werden wir in kürze aufbrechen. Wenn Ihr wollt könnt Ihr euer Gepäck in den Wagen dort“ – er deutete auf einen Wagen, an dem ein Pferd gespannt war – „abladen.
    Hektor brachte sein Gepäck zum Platz den der Adelige ihm zugewiesen hatte, kaum war dies getan, schon spürte er etwas Kühles auf seiner Nase.
    Der karge Söldner zuckte zusammen und blickte nach oben, schon wieder tropfte etwas auf sein Gesicht und nun erkannte Hektor was ihn so erschreckt hatte und musste lächeln: „Regen, es ist doch… nur Regen. Ich muss schnellstens hier weg, wenn ich mich schon vor Regen erschrecke.“
    Knarrend zog nun der erste Wagen los und die Karawane setzte sich in Bewegung, wäre Hektor nun nicht in Gedanken versunken, wie lange es wohl dauern würde bis sie endlich in Theoron sein würden, dann würde er dies bemerken, doch Hektor stand weiterhin mit dem Kopf in die Höhe
    blickend auf der Stelle. Als einer der anderen Söldner, ein ziemlich kleiner, es bemerkte, lächelte er und tippte Hektor auf die Schulter, was Hektor wieder zum Zucken veranlasste und ihn dazu brachte sich Ruckartig umzudrehen, der kleine Söldner sprach laut: „Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag, warum schaut Ihr denn so erschreckt aus? Ich bin Eleson Gusan und wollte Euch sagen, dass wir gerade losgezogen sind.“ Die letzten Worte sprach der Jüngling mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht aus.
    Überrascht musste sich Hektor erstmal von dem erneuten Schreck erholen und antwortete dann nach einigen Minuten: „Ich bin Hektor Gretz, ich danke Euch das Ihr mich aus meiner Gedankenwelt geholt habt.“
    „Sprecht mich mit Eleson oder du an, ich denke, Höflichkeitsformen sind unnötig“, schlug Eleson vor, währenddessen schweifte sein Blick über Hektor, musterte ihn, blieb kurz an der Brieftasche neben seinem Schwert hängen und wanderte dann wieder zu Hektors Gesicht zurück.
    „Natürlich, könnt Ihr, ich meine, kannst du mich mit du anreden, möchtest du mir vielleicht auf der Reise Gesellschaft leisten?“, fragte der Söldner Eleson, dieser antwortete sofort voller Freude: „Natürlich!“
    „Er scheint sich ja ganz schön zu freuen, ich wüsste nur all zu gerne warum…“, fragte sich Hektor innerlich.

    *

    Trotz des nun sehr stark zugenommenen Regen wanderte die Karawane weiter, die Sicht war durch einen dichten Nebel stark gemindert, jedoch machte er das Vorrankommen der Gruppe nicht unmöglich.
    Ganz vorne ritt der Adelige, Herlock von Gallum und das Schlusslicht bildeten Hektor und Eleson.
    Trotz der bereits drei Stunden, die vergangen waren, hatten beide noch kein Wort gewechselt, da ein Karren immer wieder aus einem Schlammloch gezogen werden musste oder weil etwas runter gefallen war, doch nun schien es, als ob endlich der Weg fester werden würde, daher nutzte Hektor die Gelegenheit: „Warum begeleitest du eigentlich diese Karawane?“
    „Es liegt daran, dass es in letzter Zeit keine Aufträge für mich gab. Ich lebe mit meinem Bruder zusammen im selben Haus, bisher musste mein Bruder immer für alles aufkommen, da ich nie etwas verdient habe, ich bin ihm schon sehr viel schuldig und als ich dann diesen Auftrag sah hatte ich wieder Hoffnung endlich wieder ein wenig Geld zu verdienen…
    Jaja..., das ist der Grund, weshalb ich hier mitmache und gibt es bei dir auch einen bestimmten Grund, oder ist das hier für dich ein normaler Auftrag?“, antwortete Eleson nach kurzem Zögern.
    Hektor schmunzelte kurz, wollte antworten, als er jedoch den Mund offen hatte überlegte er sich es anders und dachte: „Er würde mir sowieso nicht glauben, was mir passiert ist, ich kann es ja selber kaum glauben, wenn ich es nicht erlebt hätte und mir jemand diese Geschichte erzählen würde, so würde ich ihn für verrückt halten, am besten, ich tu so, als ob ich keinen Grund hätte…“
    „Nun, gibt es einen besonderen Grund?“, hakte Eleson noch einmal nach.
    „Nein, ich brauchte nur mal wieder einen Auftrag, das ist alles.“, antwortete Hektor so knapp er konnte.
    Aus den Augen von Eleson konnte Hektor erkennen, dass dieser noch etwas Sagen wollte, aber jener hielt den Mund und beide gingen, danach Ausschau haltend, wann sich der Nebel endlich lichten würde, weiter, doch plötzlich klapperte etwas, ein Schrei eines Söldner ertönte und dann war es ruhig, als es einer der Söldner bemerkte und dann so laut er konnte schrie: „Wegelagerer!“
    Eleson und Hektor begriffen zuerst nicht was denn nun passier war, doch schon rannten einige Söldner den Dieben hinterher und dann begriff auch Hektor es und lief den Dieben ebenfalls hinterher.
    „Verdammt! Wenn die Diebe mit der Ware entkommen könnte sich die Karawane auflösen und dann komme ich wahrscheinlich nur schwer von hier weg…“
    Insgesamt wurden die wahrscheinlich acht Diebe nun von sechs Söldnern verfolgt, doch es schien fast alle zu erwischen, doch durch die Erschwerung der Waren, konnten sie es schaffen.
    Sehr schnell wurde der erste von Eleson eingeholt und umgeworfen, doch der Gegenüber des kleinen Söldners zückte einen Dolch, der so viel es Eleson mit einem flüchtigen Blick, schon sehr alt war. Der Dieb holte weit aus und schlug mit dem Dolch auf Eleson.
    Bibbernd, aber mit geöffneten Augen, sah Eleson seinem Tod entgegen, doch als der Dolch auf Elesons Gesicht auftraf, glitt die Klinge nur ab. Erschreckt und immer noch prustend begriff Eleson nicht was da gerade geschehen war, doch er war nicht allein, denn das Gesicht des Diebes war bleich, es schien schon keine Farbe mehr zu haben und das linke Auge zuckte einige Male. Der Dieb fühlte sich dem Tode nahe, dann zog Eleson schnell sein Schwert und ging auf seinen Gegner los, doch jener lies das von ihm gestohlene Fallen und lief weg.
    Schmunzelnd freute sich Eleson über seinen Sieg, er hatte schon wieder vergessen, dass er gerade dem Tod nur knapp entronnen war. Für den jungen Söldner war jeder Sieg etwas genüssliches, etwas dass er so gut es ging ausskostete. Gerne mal prahlte er vor Leuten, dass er seinen Gegner in großem Triumph besiegt hatte, Eleson liebte das Prahlen einfach sehr.
    Für die Diebe sah es noch sehr gut aus, wenn sie es schaffen würden in das Dickicht des großen Unterholzes zu kommen, dann wären sie in Sicherheit, doch gerade das versuchten die Wächter zu verhindern, allerdings ohne den Versuch den Dieb, nach dem er die Beute fallen gelassen hatte zu verfolgen, dies wäre für die Söldner reine Zeitverschwendung gewesen und auch eine Beschmutzung der eigenen Ehre.
    Aber für Hektor ging es nicht darum einen Wegelagerer zu verfolgen, nein, für ihn war es nun hauptsächlich Rache. Rache dafür, dass der Dieb die Flucht von dem Söldner verderben könnte und es auch fast tat. In Hektors Kopf spukte reine Wut, er war ja sowieso aufbrausend und jähzornig. Schnell und unaufhaltsam rückte Hektor dem Dieb immer mehr zu Leibe, gezückten Schwertes rannte er ihm hinterher, nur darauf achtend ihn endlich zu bekommen. Durch das große Zusatzgewicht an gestohlener Beute, war der Wegelagerer viel zu langsam um dem Krieger zu entkommen. So schnell er auch nur konnte warf der Räuber die Beute weg und dachte nun nur noch an das sichere Überleben.
    Doch dies brachte dem Dieb nicht viel. Der weiterhin den Dieb verfolgende Hektor bemerkte dies gar nicht, er war weiterhin in Rage, blind vor Wut und voll von Zorn.
    Nun da der Wegelagerer kein zusätzliches Gewicht mehr tragen musste, war dieser auch schneller als der Söldner. Dies half ihm jedoch nichts gegen den Rasenden, Hektor nahm sein Schwert und riss es hoch, zielte auf den Rücken des Räubers und warf sein Schwert nach ihm.
    Die Wut im Körper Hektors legte sich noch immer nicht, auch wenn das Schwert, zwar nicht den Rücken, dafür aber die Halsschlagader rammte und den Räuber jämmerlich zu Boden sinken ließ.
    Das einzige Gefühl, dass die Wut verdrängte war Genugtuung. Das für ihn berauschende Gefühl Rache genommen zu haben. Er dachte, es geschehe dem Dieb Recht, wenn er doch versuche ihm alles zu verderben. Jedoch waren dies nicht die einzigen Gefühle, trotz der ganzen Genugtuung und der genommenen Rache, verspürte Hektor noch etwas anderes, scheinbar Verdrängtes. Es war ganz schwach und kaum zu bemerken, aber doch existierte es.
    Dieses geringe Gefühl des Mitleides, der Reue oder auch, sein Gewissen. Doch diese Gefühle schien etwas zu unterdrücken, vielleicht war es die Wut oder möglicherweise auch der Gedanke seinen Gegenüber in den Boden versinken zu lassen. Schnell vollzogen seine Gefühle aber wieder einen Wandel. Gerade bemerkte er Eleson und drei weitere Söldner hinter sich. Sie schienen alles mit Angsehen zu haben, selbst die unendliche Wut in Hektors Blick. Langsam trat Eleson vor, leicht am Körper zitternd. Es war ihm anzusehen, dass er sich ein wenig vor dem größeren Söldner fürchtete.
    Schnell holte der Kleine noch einmal schnell Luft und fing dann manchmal etwas stotternd zu sprechen: „Du hast… du hast einen fliehenden Dieb, der keine Beute mehr hat… hatte umgebracht!“
    Hektors Puls raste, er schien nun zu erkennen was er gerade getan hatte. Flüchtig blickte er auf den Körper des nun verblutenden Diebes und schaute dann wieder Eleson an. Wieder stieg Angst im Krieger hoch, er hatte wieder einen Fehler begangen, er wollte keine Fehler mehr begehen, nicht wieder von allen ausgeschlossen werden. Der Söldner hob seinen Mund, schloss ihn dann wieder. Verzweifelt schloss er noch einmal seine Augen, versuchte ruhig ein und aus zu Atmen. Dies war jedoch etwas, was ihm nicht gelang. Sein Blick war nun blass geworden. Schließlich brachte Hektor endlich etwas heraus: „Ich… Ich wollte das nicht, er…“ „Was er? Du hast einen Menschen, der mit dem Rücken zu dir gewandt ohne etwas Begehrenswertes geflohen und du hast ihm mit deinem Schwert umgebracht!“, fiel der kleine Söldner Hektor ins Wort. Mit verständnislosem Blick schauten die anderen Söldner auf Hektor, sie murmelten und raunten sich manchmal etwas gegenseitig zu.
    „Ich weiss nicht warum ich das getan habe! Es tut mir Leid, Eleson…“, versuchte Hektor verzweifelt zu erklären, doch auch die Depression die in der Stimme des Kriegers lag, machte es nicht glaubwürdiger.
    Das Wesen des Söldners schien nun völlig gebrochen, vollkommen mutlos und niedergeschlagen.
    „Es tut dir Leid? Es tut dir Leid?“, schrie Eleson Hektor an, er hatte nun jegliche Angst und auch jeglichen Respekt vor ihm verloren. Vor dem Söldner tretend, nun nah vor ihm stehend sprach er weiter: „Er ist tot du verdammter Idiot! Du willst dich bei mir entschuldigen?“ Eleson unterstrich seine Worte mit einer erhitzen Miene. „Du hast einen Menschen umgebracht! Da kannst du dich nicht einfach bei mir entschuldigen. Du kannst deine verdammte Tat nicht rückgängig machen! Du verfluchter Idiot.“
    Nun wandte sich der kleine nun wütende Söldner von Hektor ab und ging zu der stehen gebliebenen Karawane zurück. Plötzlich packte die Wut wieder Hektor und dieser rannte auf Eleson zu. Mit einem starken Sprung riss er ihn zu Boden und wollte auf ihn einhieben, da griffen die anderen Söldner wieder ein. Der Krieger versuchte sich von ihnen los zu reißen, dachte nur noch an Vergeltung. Er wollte nicht, dass man so über ihn redet. Doch egal wie viel er sich auch wehrte, von den drei Söldnern bekam er sich nicht los gerissen.
    Langsam stand der kleinere von beiden wieder auf und schaute nun wieder blass im Gesicht auf den wieder in Rage geratenen Hektor.
    Dann plötzlich stoppte das strampeln und sich zerren von dem Söldner, er konnte nicht fassen schon wieder die Beherrschung verloren zu haben. Ganz langsam ließen die drei Söldner ihn los und ohne einen einzigen Wortwechsel gingen die Fünf langsam zur Karawane zurück.
    In Hektor drehte sich noch immer alles, Wut, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Mitleid mit dem Dieb, sowie Trauer um ihn. Alle Gefühle vermischten sich, es war keines der Empfindungen richtig zu spüren. Immer ein Wechsel von allem, es war zum verrückt werden! Ausschließung schien den Söldner wieder zu erwarten, sowie es immer geschah. Öfters verlor er die Beherrschung, zwar nie so wie an diesem Tag, aber es geschah dennoch sehr oft. Dann mieden ihn alle, keiner wollte mehr mit ihm reden und dies brachte wieder noch mehr Wut hervor, noch mehr Hoffnungslosigkeit.
    Der Grund warum Hektor bis auf den Jetzigen Auftrag nie welche bekam, war ihm nicht ganz unbekannt. Einige hatten Angst, er könne die Beherrschung verlieren, so weigerten sie sich ihm einen Auftrag zu geben, wiederum andere wollten dies nicht, da sie den Söldner hassten, er hatte oft beängstigende Dinge getan. So ließen sie ihn nicht bei den Aufträgen mit machen. Es war schon wunder genug, dass ihn auf dieser Karawane bislang ausgeschlossen hatte, aber nun war es wieder für ihn soweit. Der Ausschluss war nicht mehr zu verhindern, egal was er auch tat. So dachte der Söldner jedenfalls über seine Momentane Lage.
    „Da seid ihr ja wieder! Ich hatte mir schon Sorgen um die Ware gemacht. Ich hoffe natürlich, dass es auch euch gut geht.“, begrüßte Herlock von Gallum die als letztes wiedergekejrte Söldnertruppe.
    „Was ist los, ihr seht so Niedergeschlagen aus?“, fragte der Adlige nun etwas verwirrt über den finsteren Blick von Eleson und Hektor. Die restlichen drei Söldner blickten nicht ganz so düster rein, doch auch sie waren von dem Geschehen noch stark erschüttert.
    Zügig trat der kleine Söldner auf Herlock zu und flüsterte etwas mit ihm. Manchmal fuchtelte der Jüngling mit seinen Armen rum oder zeigte auf Hektor. Ansonsten bediente sich der Kleine keiner Geste. Nur Herr von Gallum drehte sich manchmal zum Söldner und schaute betrübt.
    Unsicher darüber worüber genau die Zwei nun sprachen ging Hektor langsam und unsicher auf seinen Posten zurück. Seine Gedanken drehten sich immer im Kreis, warum geriet er immer so in einen Wutausbruch? Warum geschahen ihm gerade solche Ungerechtigkeiten?
    Hasste ihn die Welt? In letzter Zeit geschah kaum etwas zu Gunsten des Söldners und so war es auch im Moment. Weiterhin in Gedanken versunken hoffte er einfach so schnell wie es nur eben ging in Theoron anzukommen, dort konnte er ein neues Leben beginnen.
    Aber erstmal musste der lange Weg nach Komäus absolviert werden. Ein lauter pfiff ertönte und die Karawane zog wieder weiter, aber die Einstellung aller Krieger hatte sich geändert. Jeder hielt sich so gut er konnte von Hektor fern, doch er hatte es erwartet. Es musste ja so kommen. Die Gedanken drehten und wendeten sich, aber kamen immer an die Selbe Stelle, was hatte er schlimmes getan, dass er dies verdiente?
    In getrübten Gedanken ging der Krieger einfach weiter, in der Hoffnung alles würde irgendwann wieder gut werden, auch wenn er wusste, dass dies eine Lüge zu sich selbst war. Nun lichtete sich langsam der Nebel, Sonnenstrahlen streiften die Haut und erweckten bei fast allen Freude, nur bei einem nicht, Hektor. Er spürte die nun aufgetretene Wärme nicht. Anstatt das es wärmer wurde, kam es dem Söldner so vor, als ob alles immer kälter würde, als ob sich ein großer Druck auf ihm aufbaue. Das Atmen fiel schwerer und es wurde immer kälter und kälter.
    „Was ist das?“, flüsterte der Gebrochene Mann zu sich selbst. Die Schritte wurden nun auch langsamer, Bilder schossen ihm durch den Kopf, es waren eher bunte Bilder. Angst übernahm wieder die Gefühle von ihm, denn er erkannte die Bilder langsam wieder. Es war sein Ableben, aber nicht aus seinen Augen gesehen, er sah es aus der Sicht seines Mörders. Einige Teile schienen zu fehlen, vielleicht hatte sein Mörder gerade dann geblinzelt, aber ansonsten war alles da. Die Bilder brachen nichts desto trotzt nach dem teil seines Ablebens ab. Nun war der Krieger sich sicher, er würde völlig den verstandne verlieren, er konnte sich einen Schrei gerade noch verkneifen. Hoffnungslosigkeit kehrte wieder zurück, dieses mal wieder durch Furcht gestärkt. Dem Söldner wurde nun ein wenig schwindelig, seine Schritte schienen nur mühselig platziert zu werden. Alles wurde dunkler, verlor seine Farbe und verzweifelt blickte er umher. Möglicherweise war er nun am Ende, plötzlich sah Hektor ihn. Seinen Mörder… Langsam, aber sicherem Schrittes näherte er sich ihm. Es war der kleine piepsige, aber dennoch furcheinflößende Einbrecher, den der Söldner so fürchtete. Es schien noch kälter zu werden, je näher der Einbrecher sich dem Krieger näherte. Deprimierung, Angst und Mutlosigkeit übernahmen wieder die Gefühle Hektors. Er versuchte sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, stellte dabei aber etwas schreckliches fest, er hatte sein Schwert nicht mehr! Verzweifelt versuchte der Söldner sich zu erinnern wo das Schwert nun war, als es ihm einfiel, er hatte es vergessen wieder aufzuheben, als er den Dieb verfolgt hatte.
    Nun war Hektor starr vor Furcht, kaum beweglich und nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Es war aussichtslos, der Mörder kam näher, immer wieder die selben Worte murmelnd, jedoch konnte der Krieger diese nicht verstehen, er hatte nicht die Kraft um zuzuhören. Dann stand der Einbrecher direkt vor ihm, sein Schwert herausholend und in die Luft reißend, bereit Hektor nun entgültig zu töten.
    Bis jetzt war der Söldner still und sprach nichts, doch nun brach es heraus: „Verschwinde!“
    Doch zu mehr war er nun doch nicht fähig. Der Krieger schrie es so laut er konnte, dann packte ihn plötzlich eine neue Woge von Gefühlen, es war etwas, was er so selten verspürte. Manche nannten es Mut, wiederum andere Furchtlosigkeit, dann gab es welche die dieses Gefühl als Tapferkeit bezeichnet hätten. Warum nun plötzlich dieses so wunderbare Gefühl in ihm auftauchte war dem Erwachsenen unklar, aber es kümmerte ihn auch nicht.
    Entschlossen trat er dem Einbrecher mit erhobenen Fäusten gegenüber und schrie ihm ins Gesicht: „Ich habe keine Angst vor dir!“
    Kaum hatte seine innere Wandlung den Höhepunkt erreicht, als der Einbrecher wieder verschwand. Alles nahm seine gewohnte Farbe an, selbst die Temperatur normalisierte sich wieder. Hektor spürte die Sonnenstrahlen auf seiner Haut, der Nebel hatte sich nun völlig gelichtet, doch auch das Gefühl des Mutes verließ Hektor wieder. Er trug wieder seine alten Gefühle in ihm, doch dieses Erlebnis hatte ihn nicht wie sonst alle anderen geschwächt. Dieses mal war es anders, der Söldner fühlte sich etwas sicherer und seine Zuversicht, dass alles wieder gut werden würde, verstärkte sich.
    Ich komme aus Gamescraft, dem alten Gamescraft, aus einem reich wo es blühte, doch dann alles vom Feuer der Zerstörung vernichtet wurde...