Fachkräftemangel in Deutschland

    • Fachkräftemangel in Deutschland

      Wie sollte man eurer Meinung nach mit dem Fachkräftemangel umgehen ?

      Deutschland verstärkt die Anstrengungen zur Linderung des Fachkräftemangels. Bundeskanzlerin Angela Merkel rief Wirtschaft und Gewerkschaften am Mittwoch nach einem Spitzentreffen auf Schloss Meseberg in Brandenburg dazu auf, daran mitzuarbeiten, Deutschland für ausländische Arbeitskräfte attraktiver zu gestalten. Es sei nicht so, „dass die ganze Welt darauf wartet, bei uns endlich erwerbstätig werden zu können“, sagte die CDU-Politikerin. Erst am Vormittag hatte das Kabinett ein Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen.


      In ihrem Konzept setzt die Bundesregierung zunächst auf deutsche Arbeitnehmer. Das größte Potenzial schlummere bei den rund sechs Millionen nichterwerbstätigen Frauen, die gern wieder arbeiten würden, sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nach dem Kabinettsbeschluss. Darin geht die Regierung davon aus, dass sich 1,2 Millionen von ihnen für den Arbeitsmarkt gewinnen ließen.


      Beschlossen wurde auch, Elektroingenieuren, Ärzten, Maschinen- und Fahrzeugbauern den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Hierfür soll die sogenannte Vorrangprüfung ausgesetzt werden: Arbeitgeber, die diese Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten einstellen wollen, sollen künftig nicht mehr nachweisen müssen, dass es keinen anderen geeigneten Bewerber gibt.


      FDP fordert Absenkung der Gehaltsschwelle


      Damit ist das Thema nicht abschließend geklärt. Insbesondere die FDP pocht auf weitere Änderungen. Die Gehaltsschwelle – also die Grenze, ab der sich ausländische Arbeitnehmer in Deutschland niederlassen dürfen – sei mit 66.000 Euro pro Jahr „eindeutig zu hoch“, sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und nannte 40.000 Euro als mögliche Grenze. Die Sorge, dass dies eine Zuwanderung von Niedriglöhnern auslösen könne, wies er als unbegründet zurück.


      Auch von der Leyen sieht hier noch Gesprächsbedarf. In den nächsten Wochen werde darüber gesprochen werden müssen, ob die Schwelle „noch lebensnah“ sei, sagte sie in Meseberg. Die Größenordnung müsse international vergleichbar sein, „damit wir uns im globalen Arbeitsmarkt nicht schlechter stellen, sondern genauso wie die anderen auch um die Spitzenkräfte dieser Welt werben können“.


      Vor allem die CSU lehnt eine Änderung der jetzigen Regelung ab. „Wer das will, will keine Fachkräfte holen, sondern billige Arbeitskräfte“, sagte der CSU-Wirtschaftsexperte Georg Nüßlein der „Berliner Zeitung“.


      Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, betonte, es gebe kein Entweder-Oder von ausländischen und inländischen Arbeitskräften. Priorität habe allerdings, zunächst die Probleme im Inland anzugehen. Sommer plädierte zudem dafür, auch im europäischen Ausland um Fachkräfte zu werben. Außer in Deutschland. Österreich und den Niederlanden sei die Jugendarbeitslosigkeit in allen EU-Staaten höher als zehn Prozent.


      Merkel stellt weitere Maßnahmen in Aussicht


      Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt warnte davor, inländische und ausländische Arbeitskräfte gegeneinander auszuspielen. „Wir müssen auf beiden Wegen vorankommen, wenn wir den Bedarf der Zukunft sichern wollen“, sagte er.


      Im Entwurf für eine gemeinsame Erklärung bekennen sich die Teilnehmer des Treffens in Meseberg dazu, in erster Linie „die inländischen Potenziale bestmöglich“ auszuschöpfen. Zusätzlich müssten auch die Chancen der Zuwanderung in den Blick genommen werden. „Angesichts der demografischen Entwicklung sowie veränderter Qualifikationsanforderungen ist die Sicherung der Fachkräftebasis eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte“, heißt es in dem Papier.
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      Merkel machte deutlich, dass dies noch nicht der Schlusspunkt ist. „Wir werden weitere Schritte folgen lassen, um gezielte Zuwanderung zu ermöglichen“, sagte sie vor dem Treffen in Meseberg.



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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von sergey_4_eva ()

    • Original von Jerry
      Es gibt genug deutsche Arbeitslose die gerne arbeiten würden und sich dafür auch gerne fortbilden würden. :rolleyes:


      Grundsätzlich hast du Recht. Man muss aber leider auch sehen, dass in den nächsten 15 Jahren die Zahl der Arbeitnehmer um ca. 7 Mio sinken wird. Die Grenze mit den 40.000 find ich eigentlich angemessen, das ist ja eigentlich schon noch ganz gutes Geld, was man erstmal verdienen muss.

    • Original von Goaly
      Was ich nicht so ganz verstehe: es gibt u.a. einen Ärztemangel, aber an der Uni viel zu viele Medizin-Studenten (der NC von 1,1 ist unglaublich)... da muss doch eigentlich genug nachkommen?


      Braindrain :welcome:

      In der Schweiz ist jeder 2 te Arzt deutsche, in anderen Ländern ist es nicht ganz so extrem, trotzdem merkwürdig.



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