Tödliches Syndrom NAme? Wang thi thi

    • Gefährlich sind die Stechfliegen, weil sie die Trypanosomen, parasitische Einzeller, die Erreger verschiedener Krankheiten sind, auf den Menschen und die Tiere übertragen. So überträgt die Art Glossina palpalis die Schlafkrankheit des Menschen, Glossina morsitans überträgt außerdem die Naganaseuche bei verschiedenen Haustieren, besonders bei Pferden. Bei den Tsetse-Fliegen stechen Männchen und Weibchen und deswegen können beide Geschlechter Trypanosomen übertragen. Nach einer ungesicherten Quelle soll die Infektion der Tsetse mit Trypanosomen hauptsächlich bei jungen Tsetse-Fliegen gelingen.
      In der Tsetsefliege machen die Trypanosomen einen Formwandel und eine Vermehrungsphase durch. Etwa drei Wochen nach der Blutaufnahme kommt es zu einer Anreicherung der Trypanosomen in der Speicheldrüse der Fliege. Beim Befall eines neuen Wirtes werden die Parasiten dann übertragen. Die Tsetsefliege überträgt die einzelligen Parasiten sowohl auf den Menschen als auch auf viele Wild- und Haustiere, so dass ein breites Reservoir für den Erreger existiert und eine Ausrottung der übertragenen Krankheit kaum gelingen wird. In vielen Regionen des tropischen Afrika sind daher bis zu 60 Mio. Menschen gefährdet, über 300.000 bereits infiziert und jedes Jahr werden 30.000 Neuinfektionen verzeichnet. Große volkswirtschaftliche Verluste verursacht die Tsetse-Fliege im tropischen Afrika auch bei der Rinderhaltung, denn in den betroffenen Gebieten fehlt es an Milch für die Ernährung der Kinder und an Rindern als Fleischlieferanten und Arbeitstieren.
      Die Tsetsefliege sticht nicht gezielt in ein Blutgefäß, wie es etwa die weibliche Anophelesmücke tut, die beim Stechakt die Malaria überträgt. Sie erzeugt vielmehr, ähnlich wie die in Deutschland vorkommenden Bremsen, mit ihren Mundwerkzeugen eine schmerzhafte Wunde, aus der sie Blut und Lymphe aufsaugt. Dadurch ist sie in der Lage, auf der Haut sitzend das Blut fast aller Arten von Wirbeltieren zu nutzen. Im Falle einer Infektion entsteht an der Einstichstelle nach 3-10 Tagen eine teigige, rötliche und schmerzhafte Schwellung, die nach etlichen Tagen oder Wochen von selbst heilt. Sie wird Trypanosomenschanker genannt und stellt das erste Stadium der Schlafkrankheit dar. Nach einigen Tagen oder erst nach Wochen und Monaten kommt es zum zweiten Stadium, das durch Lymphknotenschwellungen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie fleckige, juckende Hautausschläge, Schwellungen am Körper und Gewichtsverlust gekennzeichnet sein kann. Das dritte Stadium ist erreicht, wenn nach Wochen oder mehr als einem Jahr das Zentralnervensystem befallen ist und es zu schweren Schlafstörungen mit Schlaflosigkeit sowie zu Störungen der Körperkoordination, der Sprache und der Nahrungsaufnahme kommt. Gegen die Schlafkrankheit gibt es derzeit noch keinen Impfstoff und unbehandelt endet die Krankheit oft tödlich.
      Der Fachmann unterscheidet zwei Erreger der afrikanischen Schlafkrankheit, die von verschiedlichen Untergruppen der Tsetsefliegen übertragen werden: Trypanosoma brucei rhodesiense, den Erreger der ostafrikanischen Schlafkrankheit, und Trypanosoma brucei gambiense, den Erreger der westafrikanischen, nur beim Menschen auftretenden Schlafkrankheit. Überträger der westafrikanischen Form ist die so genannte Palpalisgruppe, deren Fliegen sich bevorzugt in den Uferwäldern von Seen und Flüssen aufhalten. Die ostafrikanische Form der Schlafkrankheit wird von der so genannten Morsitansgruppe übertragen, die im trockenen Busch lebt.



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