Die größten Nachwuchsschulen, Teil 1 - Die Scoutingkooperation "Napolikickers"
Ich habe beschlossen eine Artikel-Reihe zu den besten Nachwuchsschulen Soccercrafts zu machen. Ich werde dabei pro Folge die größten Entdeckungen eines (oder hier zweier) Clubs aufzeigen und teilweise auch ein paar verlorene Talente beleuchten, die ihren Weg dann anderswo gemacht haben.
In Teil 1 habe ich mich für eine Art Spezialausgabe entschieden, die das Nachwuchs-Konstrukt der Napolikickers darstellen soll. Zu Beginn der Scoutingzeiten dominierte die zusammengelegte Nachwuchsschule der beiden von mir kontrollierten Clubs den Jugendspieler-Markt vor allem durch Massenscoutings. Unter den über 100 Scoutings sollten sich tatsächlich nur wenige Entdeckungen befinden, die große Karriere machten, dennoch konnten beide Vereine stark von diesem Nachwuchskonzept profitieren. Der schnelle Verkauf einiger Talente sollte den weiteren Ausbau der Jugendzentren finanzieren und zementierte den Aufwärtstrend der beiden blauen Clubs aus dem Süden ihres jeweiligen Landes.
- In Almería entdeckt der SSC Napoli drei große Talente -
Doch zuerst ein kurzer Ausflug nach Almería, welcher praktisch der Vorgänger der Kickers waren, als Kooperationspartner des SSC Neapels. Dort wurden nur wenige Spieler gescoutet, im Vergleich zur späteren Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Kickers, dennoch sollten darunter sogar eher Spieler sein, die den SSC Neapel unter Weinachtsmann stark prägten.
Die erste große Entdeckung:
Ander Herrera, der schon kurz nach der Entdeckung wieder für 100mio. verkauft werden konnte, da es sich um den absoluten Wunschspieler von Johnny handelte (der damals einem Gerücht zu ManUnited folgte, welches gerade wieder in den Medien kursiert). Dieser nahm ihn auch nach seinem Teamtausch von Real Madrid mit zum Hamburger SV, dort entschied er sich aber für einen neuen Weg. Ander ging gegen Shaqiri und Lacina Traore zu Valencia. Von dort wechselte er dann zusammen mit Canales zu Inter Mailand, im Tausch mit Mario Balotelli! Auch Jerry nahm seinen neuen Wunschspieler mit zur nächsten Station, mit ihm wurde Herrera dann in Bilbao endlich sesshaft.
Daneben wurden auch einige unbekannte Talente verpflichtet, welche keine große Karriere folgen ließen. Doch immerhin zwei Scoutings der Anfangszeit, beide damals mit 16 die Shootingstars der italienischen U17 und Toptalente des CFC Genoas, Stephan El Shaarawy und Mattia Perin haben es bei Napoli sogar in die Stammelf geschafft. Keinem weiteren Eigengewächs ist dies seitdem wieder gelungen.
Große Spieler, deren Talent damals schon erkannt wurde, an deren Verpflichtung man aber knapp scheiterte waren Mangala und Koke.
Damit sollte die Scouting-Kooperation zwischen Napoli und Almería in der Spitze tatsächlich erfolgreicher gewesen sein, als die später mit den Kickers, wo aber in großem Stil viele Talente entdeckt, gefördert und verkauft wurden - was insgesamt zu deutlich höheren Umsätzen führte. Mit den Napolikickers wurde damals ein neuer Managing-Stil in SC eingeführt, welcher in den nachfolgenden Jahren häufig als "Massenspielerhaltung" kritisiert wurde. Doch die Entwicklung beider Vereine sollte dem Kozept Recht geben.
- Die Napolikickers entdecken Insigne, Jones und Co -
Einer der ersten Top-Entdeckungen der Zusammenarbeit:
Der damals 19jährige Gastón Ramírez spielte bei seiner Entdeckung durch Kickers-Scouts noch in seiner Heimat für Penarol und war der neue 10er in Uruguays U20-Mannschaft. Damals noch reichlich unbekannt, sollte er sich schon 2 Monate nach dem Scouting als Jackpot erweisen: Gaston wechselte im RL für 5,5 mio zum AC Bologna und wurde somit zu einem der meistgeförderten Spieler des SSC Neapels. Nach seinem Wechsel zu Southampton 2012 (für 12,5m.) entschied man sich im richtigen Moment zu einem Verkauf, der Spieler wechselte zu Gerbers Valencia CF, im Tausch mit dem Defensivallrounder Romeu + einer Zuzahlung von 30mio.
Das interessante an dem Transfer: Es wurde vereinbart, dass die nächsten zuk. RL-Transfersummen ebenfalls gezahlt werden müssen, sobald beide Spieler wechseln. Bisher ist aber weder Romeu fest von Chelsea weggewechselt, noch Gaston. Beide galten damals als vielversprechende Spieler, welche evtl. mal eine Topsumme generieren würden, haben aber in den letzten 2 Jahren eher weniger überzeugt.
Weitere große Neuentdeckungen der Anfangszeit waren:
Gabriel Silva, der damals Alex Sandro, dem heutigen Porto-Star, vorgezogen wurde. Silva schaffte es immerhin zum ordentlichen Serie A-Spieler und war Juvo beim AC Florenz 45m. wert.
Lorenzo Insigne, welcher als Napoli-Eigengewächs natürlich gehalten wurde. Auch wenn er seinen ganz großen Durchbruch noch nicht geschafft hat. Nur um wenige Tage verpasste damals der CFC Genoa die Verpflichtung des ital. Offensivtalents.
Phil Jones, welcher sich schon früh als zukünftiger Weltklasse-IV herausstellte, aber bei Napoli als Engländer immer einen schweren Stand hatte. Er sollte später eine große Rolle beim Messi-Transfer spielen, um Resi endgültig davon zu überzeugen, den argentinischen 10er nach Neapel ziehen zu lassen.
Außerdem Spieler wie Wellington Nem, Stefan Savic, oder Cedric Soares, die alle für eine mittlere zweistellige Millionensumme verkauft werden konnten. Auch Josué war ein Spieler der ersten Stunden, als die Napolikickers stark in Portugal wilderten. Er wurde aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt rel. günstig zu Schnix' Milan verkauft, kurz vor seiner Rückkehr zum FC Porto.
Etwa 50 Spieler wurden insgesamt vor der Einführung der Jugendleistungszentren gescoutet, darunter einige die viel Geld einbrachten und mit Insigne immerhin ein Spieler, der es bisher schon in die zweite Reihe des SSC Neapels geschafft hat. Aber auch viele schafften es nicht und befanden sich noch Jahre später beim SSC im Kader, der teilweise zu lange auf den Durchbruch wartete.
- Bernd Leno, Koval und Areola - Die Nr. 1 im Torhüter-Scouting -
Mit den Jugendcamps wurde die Talentarbeit weiter intensiviert, es gelang früh ein weltumfassendes Jugendnetzwerk aufzubauen, bei dem nun beide Vereine stark an der Ausbildung der Spieler beteiligt waren. Die meisten jungen Talente wurden mit der Zeit aber zum Hauptverein in Neapel übernommen, die Kickers erhielten dadurch teilweise einige Ex-Stars des SSCs, aber auch weitere Mittel um eine Mannschaft aufzubauen, die es von der 3. bis in die 1. Bundesliga schaffte.
Immer noch in der Warteschleife, Alphonse Areola:
In dieser Zeit legte Weinachtsmann den Fokus aufs Torhüterscouting, wo er die höchsten Ertragschancen sah. Obwohl mit Perin tatsächlich früh der designierte Buffon-Nachfolger verpflichtet wurde, holte man noch weitere junge Keeper, die teilweise immer noch im Club stehen. Darunter die beiden Toptalente Alphonse Areola und Maksym Koval. Doch auch Bernd Leno wurde zu diesen Zeiten bei den Kickers entdeckt. Als Stuttgarter Junge legten die Kickers großen Wert darauf den jungen Keeper zu halten, mit dem Fisch als Manager-Nachfolger später einen großen Deal landen konnte. Jahre später musste Napoli den Spieler tatsächlich teuer zurückholen, bevor sie ihn dann kurz später auch wieder an Manchester United abgaben. Weitere damals große Namen waren Rafael Romo und Renan Ribeiro, für die einige große Angebote reinflatterten, die das Management alle ablehnte. Beide schafften nie ihren Durchbruch und mussten später quasi zum Nulltarif gehen. Anders der Italiener Andrea Consigli, welcher noch über die Kooperation hinaus bei den Kickers blieb, glücklich aber erst in Genua wurde, wo er nun die Nr. 1 ist.
Ansonsten hatte man vor allem bei Sturmtalenten Glück, wo sich gleich mehrere lange in den Nachwuchsmannschaften des SSC Neapels halten konnten. Darunter Yaya Sanogo, Facundo Ferreyra und Matey Vydra (welchen Medea vor kurzem für 35m. an Udinese verkaufte). Oder auch Henrique, der später zum Star der U20-WM werden sollte und gegen Jackson Martínez getauscht werden konnte. Der beste Mittelfeldspieler, den man entdeckte, sollte Saphir Taider sein, der zusammen mit Martínez zu Schalke wechselte, im Tausch mit Viktor Fischer.
Ein Spieler aus der damaligen Talentschmiede schaffte es immerhin bei den Kickers in die erste Mannschaft: Artjom Rudnevs, welcher von Fisch kurzfristig zum Stammspieler und später für 30m. an den 1. FC Nürnberg verkauft wurde. Heutzutage befindet sich tatsächlich keiner aus der damaligen Scouting-Zeit mehr im Stuttgarter Kader. Fisch sollte mit seinem eigenen Scouting dem Team noch den Stempel aufdrücken, welches wir in einem späteren Teil noch beleuchten werden. Auch das weitere Scouting des SSC Neapels wird noch unter die Lupe genommen.
Die besten Spieler der späteren Napolikickers-Zusammenarbeit waren wohl die, die nie verpflichtet wurden: Bei den beiden BL-Stars Kevin Volland (für 11m. zum HSV) und Roberto Firmino (für 6,5m. zum HSV) scheiterte man im Wettbieten. Das erste Wettbieten, das die 10m.-Marke sprengte, verlor man dabei eher glücklicherweise (Federico Carraro für 11m. zu Torino), wobei man den Spieler später im Tausch mit Bruno Cesar (auch ein Kickers-Scouting) doch noch holte, dabei aber immerhin noch 10m. verdiente. Auch bei Richmond Boakye (für 7m. zu Torino) scheiterte man an Eric, der sich hier bereits zum Hauptkonkurrenten des Napoli-Scoutings entwickelt.
Nur eines von vielen gescheiterten Talenten, aber mit bekanntem Namen:
Insgesamt lief die Zusammenarbeit fast 2 Jahre, in denen über 100 Nachwuchsspieler verpflichtet wurden. Die wichtigsten Namen wurden genannt, aber viele kennt heutzutage kaum einer mehr: Mahir Hadziresic, Ismael Alberto Quilez, Alexis Maximiliano Machuca, "Bismarck", Nemanja Bilbija, Tamas Kadar, Joaquín Boghossian, "Junior Dutra", "Bambam", Dzenan Durakovic, Maté Kiss, Raggio Garibaldi, Rami Gershon, Rafael Acosta, "Uchôa", "Rafael Caldeira", Wilson Cuero, Javier Modrego, Besart Abdurahimi, "Pessalli", "Mithyuê", Eric Lichaj, Jonathan Philippe, Ross Perry, Mario Rui, Abel Pereira, Diogo Viana, Marijan Antolovic... darunter auch gehypte Legenden wie der US-Boy Gale Agbossoumonde, der kleine Nikon El Maestro oder auch "Real-Starlet" David Moreno, der übrigens das erste Produkt der Napolikickers-Kooperation sein sollte.
Ich habe beschlossen eine Artikel-Reihe zu den besten Nachwuchsschulen Soccercrafts zu machen. Ich werde dabei pro Folge die größten Entdeckungen eines (oder hier zweier) Clubs aufzeigen und teilweise auch ein paar verlorene Talente beleuchten, die ihren Weg dann anderswo gemacht haben.
In Teil 1 habe ich mich für eine Art Spezialausgabe entschieden, die das Nachwuchs-Konstrukt der Napolikickers darstellen soll. Zu Beginn der Scoutingzeiten dominierte die zusammengelegte Nachwuchsschule der beiden von mir kontrollierten Clubs den Jugendspieler-Markt vor allem durch Massenscoutings. Unter den über 100 Scoutings sollten sich tatsächlich nur wenige Entdeckungen befinden, die große Karriere machten, dennoch konnten beide Vereine stark von diesem Nachwuchskonzept profitieren. Der schnelle Verkauf einiger Talente sollte den weiteren Ausbau der Jugendzentren finanzieren und zementierte den Aufwärtstrend der beiden blauen Clubs aus dem Süden ihres jeweiligen Landes.
- In Almería entdeckt der SSC Napoli drei große Talente -
Doch zuerst ein kurzer Ausflug nach Almería, welcher praktisch der Vorgänger der Kickers waren, als Kooperationspartner des SSC Neapels. Dort wurden nur wenige Spieler gescoutet, im Vergleich zur späteren Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Kickers, dennoch sollten darunter sogar eher Spieler sein, die den SSC Neapel unter Weinachtsmann stark prägten.
Die erste große Entdeckung:
Ander Herrera, der schon kurz nach der Entdeckung wieder für 100mio. verkauft werden konnte, da es sich um den absoluten Wunschspieler von Johnny handelte (der damals einem Gerücht zu ManUnited folgte, welches gerade wieder in den Medien kursiert). Dieser nahm ihn auch nach seinem Teamtausch von Real Madrid mit zum Hamburger SV, dort entschied er sich aber für einen neuen Weg. Ander ging gegen Shaqiri und Lacina Traore zu Valencia. Von dort wechselte er dann zusammen mit Canales zu Inter Mailand, im Tausch mit Mario Balotelli! Auch Jerry nahm seinen neuen Wunschspieler mit zur nächsten Station, mit ihm wurde Herrera dann in Bilbao endlich sesshaft.
Daneben wurden auch einige unbekannte Talente verpflichtet, welche keine große Karriere folgen ließen. Doch immerhin zwei Scoutings der Anfangszeit, beide damals mit 16 die Shootingstars der italienischen U17 und Toptalente des CFC Genoas, Stephan El Shaarawy und Mattia Perin haben es bei Napoli sogar in die Stammelf geschafft. Keinem weiteren Eigengewächs ist dies seitdem wieder gelungen.
Große Spieler, deren Talent damals schon erkannt wurde, an deren Verpflichtung man aber knapp scheiterte waren Mangala und Koke.
Damit sollte die Scouting-Kooperation zwischen Napoli und Almería in der Spitze tatsächlich erfolgreicher gewesen sein, als die später mit den Kickers, wo aber in großem Stil viele Talente entdeckt, gefördert und verkauft wurden - was insgesamt zu deutlich höheren Umsätzen führte. Mit den Napolikickers wurde damals ein neuer Managing-Stil in SC eingeführt, welcher in den nachfolgenden Jahren häufig als "Massenspielerhaltung" kritisiert wurde. Doch die Entwicklung beider Vereine sollte dem Kozept Recht geben.
- Die Napolikickers entdecken Insigne, Jones und Co -
Einer der ersten Top-Entdeckungen der Zusammenarbeit:
Der damals 19jährige Gastón Ramírez spielte bei seiner Entdeckung durch Kickers-Scouts noch in seiner Heimat für Penarol und war der neue 10er in Uruguays U20-Mannschaft. Damals noch reichlich unbekannt, sollte er sich schon 2 Monate nach dem Scouting als Jackpot erweisen: Gaston wechselte im RL für 5,5 mio zum AC Bologna und wurde somit zu einem der meistgeförderten Spieler des SSC Neapels. Nach seinem Wechsel zu Southampton 2012 (für 12,5m.) entschied man sich im richtigen Moment zu einem Verkauf, der Spieler wechselte zu Gerbers Valencia CF, im Tausch mit dem Defensivallrounder Romeu + einer Zuzahlung von 30mio.
Das interessante an dem Transfer: Es wurde vereinbart, dass die nächsten zuk. RL-Transfersummen ebenfalls gezahlt werden müssen, sobald beide Spieler wechseln. Bisher ist aber weder Romeu fest von Chelsea weggewechselt, noch Gaston. Beide galten damals als vielversprechende Spieler, welche evtl. mal eine Topsumme generieren würden, haben aber in den letzten 2 Jahren eher weniger überzeugt.
Weitere große Neuentdeckungen der Anfangszeit waren:
Gabriel Silva, der damals Alex Sandro, dem heutigen Porto-Star, vorgezogen wurde. Silva schaffte es immerhin zum ordentlichen Serie A-Spieler und war Juvo beim AC Florenz 45m. wert.
Lorenzo Insigne, welcher als Napoli-Eigengewächs natürlich gehalten wurde. Auch wenn er seinen ganz großen Durchbruch noch nicht geschafft hat. Nur um wenige Tage verpasste damals der CFC Genoa die Verpflichtung des ital. Offensivtalents.
Phil Jones, welcher sich schon früh als zukünftiger Weltklasse-IV herausstellte, aber bei Napoli als Engländer immer einen schweren Stand hatte. Er sollte später eine große Rolle beim Messi-Transfer spielen, um Resi endgültig davon zu überzeugen, den argentinischen 10er nach Neapel ziehen zu lassen.
Außerdem Spieler wie Wellington Nem, Stefan Savic, oder Cedric Soares, die alle für eine mittlere zweistellige Millionensumme verkauft werden konnten. Auch Josué war ein Spieler der ersten Stunden, als die Napolikickers stark in Portugal wilderten. Er wurde aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt rel. günstig zu Schnix' Milan verkauft, kurz vor seiner Rückkehr zum FC Porto.
Etwa 50 Spieler wurden insgesamt vor der Einführung der Jugendleistungszentren gescoutet, darunter einige die viel Geld einbrachten und mit Insigne immerhin ein Spieler, der es bisher schon in die zweite Reihe des SSC Neapels geschafft hat. Aber auch viele schafften es nicht und befanden sich noch Jahre später beim SSC im Kader, der teilweise zu lange auf den Durchbruch wartete.
- Bernd Leno, Koval und Areola - Die Nr. 1 im Torhüter-Scouting -
Mit den Jugendcamps wurde die Talentarbeit weiter intensiviert, es gelang früh ein weltumfassendes Jugendnetzwerk aufzubauen, bei dem nun beide Vereine stark an der Ausbildung der Spieler beteiligt waren. Die meisten jungen Talente wurden mit der Zeit aber zum Hauptverein in Neapel übernommen, die Kickers erhielten dadurch teilweise einige Ex-Stars des SSCs, aber auch weitere Mittel um eine Mannschaft aufzubauen, die es von der 3. bis in die 1. Bundesliga schaffte.
Immer noch in der Warteschleife, Alphonse Areola:
In dieser Zeit legte Weinachtsmann den Fokus aufs Torhüterscouting, wo er die höchsten Ertragschancen sah. Obwohl mit Perin tatsächlich früh der designierte Buffon-Nachfolger verpflichtet wurde, holte man noch weitere junge Keeper, die teilweise immer noch im Club stehen. Darunter die beiden Toptalente Alphonse Areola und Maksym Koval. Doch auch Bernd Leno wurde zu diesen Zeiten bei den Kickers entdeckt. Als Stuttgarter Junge legten die Kickers großen Wert darauf den jungen Keeper zu halten, mit dem Fisch als Manager-Nachfolger später einen großen Deal landen konnte. Jahre später musste Napoli den Spieler tatsächlich teuer zurückholen, bevor sie ihn dann kurz später auch wieder an Manchester United abgaben. Weitere damals große Namen waren Rafael Romo und Renan Ribeiro, für die einige große Angebote reinflatterten, die das Management alle ablehnte. Beide schafften nie ihren Durchbruch und mussten später quasi zum Nulltarif gehen. Anders der Italiener Andrea Consigli, welcher noch über die Kooperation hinaus bei den Kickers blieb, glücklich aber erst in Genua wurde, wo er nun die Nr. 1 ist.
Ansonsten hatte man vor allem bei Sturmtalenten Glück, wo sich gleich mehrere lange in den Nachwuchsmannschaften des SSC Neapels halten konnten. Darunter Yaya Sanogo, Facundo Ferreyra und Matey Vydra (welchen Medea vor kurzem für 35m. an Udinese verkaufte). Oder auch Henrique, der später zum Star der U20-WM werden sollte und gegen Jackson Martínez getauscht werden konnte. Der beste Mittelfeldspieler, den man entdeckte, sollte Saphir Taider sein, der zusammen mit Martínez zu Schalke wechselte, im Tausch mit Viktor Fischer.
Ein Spieler aus der damaligen Talentschmiede schaffte es immerhin bei den Kickers in die erste Mannschaft: Artjom Rudnevs, welcher von Fisch kurzfristig zum Stammspieler und später für 30m. an den 1. FC Nürnberg verkauft wurde. Heutzutage befindet sich tatsächlich keiner aus der damaligen Scouting-Zeit mehr im Stuttgarter Kader. Fisch sollte mit seinem eigenen Scouting dem Team noch den Stempel aufdrücken, welches wir in einem späteren Teil noch beleuchten werden. Auch das weitere Scouting des SSC Neapels wird noch unter die Lupe genommen.
Die besten Spieler der späteren Napolikickers-Zusammenarbeit waren wohl die, die nie verpflichtet wurden: Bei den beiden BL-Stars Kevin Volland (für 11m. zum HSV) und Roberto Firmino (für 6,5m. zum HSV) scheiterte man im Wettbieten. Das erste Wettbieten, das die 10m.-Marke sprengte, verlor man dabei eher glücklicherweise (Federico Carraro für 11m. zu Torino), wobei man den Spieler später im Tausch mit Bruno Cesar (auch ein Kickers-Scouting) doch noch holte, dabei aber immerhin noch 10m. verdiente. Auch bei Richmond Boakye (für 7m. zu Torino) scheiterte man an Eric, der sich hier bereits zum Hauptkonkurrenten des Napoli-Scoutings entwickelt.
Nur eines von vielen gescheiterten Talenten, aber mit bekanntem Namen:
Insgesamt lief die Zusammenarbeit fast 2 Jahre, in denen über 100 Nachwuchsspieler verpflichtet wurden. Die wichtigsten Namen wurden genannt, aber viele kennt heutzutage kaum einer mehr: Mahir Hadziresic, Ismael Alberto Quilez, Alexis Maximiliano Machuca, "Bismarck", Nemanja Bilbija, Tamas Kadar, Joaquín Boghossian, "Junior Dutra", "Bambam", Dzenan Durakovic, Maté Kiss, Raggio Garibaldi, Rami Gershon, Rafael Acosta, "Uchôa", "Rafael Caldeira", Wilson Cuero, Javier Modrego, Besart Abdurahimi, "Pessalli", "Mithyuê", Eric Lichaj, Jonathan Philippe, Ross Perry, Mario Rui, Abel Pereira, Diogo Viana, Marijan Antolovic... darunter auch gehypte Legenden wie der US-Boy Gale Agbossoumonde, der kleine Nikon El Maestro oder auch "Real-Starlet" David Moreno, der übrigens das erste Produkt der Napolikickers-Kooperation sein sollte.
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