SC-Magazin - Interview mit BacardiCoke [Ausgabe 6]

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    • SC-Magazin - Interview mit BacardiCoke [Ausgabe 6]



      Heute präsentieren wir euch ein kleines Interview mit dem Coach des Karlsruher SC, @BacardiCoke. Noch vor wenigen Spielzeiten galt der Karlsruher SC als graue Maus im deutschen Fussball. Zweitklassigkeit, schlechter Fussball und geringe Perspektive "zeichneten" den Verein aus. Doch dies sollte sich mit der Verpflichtung von BacardiCoke ändern. Vor allem die Jugendarbeit wurde komplett umgekrempelt. Mit einem neuen, modernen Nachwuchssystem inklusive eigener Jugendakademie und weltweiten Scouts wurde dieser Bereich auf ein starkes Niveau gebracht und stets verbessert. Die daraus entstandenen finanziellen Ressourcen wurden jedoch nicht einfach verschleudert. Sie wurden erneut in den Nachwuchs gesteckt. Mittlerweile zahlt sich das Engagement auch sportlich aus: Ungeschlagen erreichte der Karlsruher SC im letzten Jahr den Aufstieg und spielt nun wieder in der ersten deutschen Bundesliga. Es ist nur eine Frage der Zeit bis der KSC sich auch international beweisen kann. Ihr Trainer wurde jedenfalls schon mit diversen Auszeichnungen geehrt, u.a als "Bester Zweitligacoach" oder für die "Beste Nachwuchsarbeit".


      Interview mit BacardiCola

      SC-Magazin: Der Karlsruher SC hat in der letzten Saison souverän den Aufstieg in die erste deutsche Bundesliga geschafft. Dort warten natürlich deutlich stärkere Gegner auf Ihre Mannschaft. Was sind Ihre Ziele für die kommende Saison?
      BacardiCoke: "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen! Wir wissen aber auch, dass dies nicht leicht wird. Die ganze Situation wird von uns auch realitsisch betrachtet und deshalb ist unser sekundäres Ziel die positive Entwicklung unserer Spieler."

      SC-Magazin: Dank den guten Leistungen und Ihrer toller Nachwuchsarbeit wurden Sie in der abgelaufenen Saison mit zwei Auszeichnungen geehrt (Anm. der Redaktion: Bester Zweitligacoach & Beste Jugendarbeit). Bedeutet Ihnen das viel? Sind die Auszeichnungen Ihrer Meinung nach auch verdient?
      BacardiCoke: "Vielen Dank! Ja, wir investieren viel in unsere Jugend und dies macht sich auch bezahlt. Wir haben viele talentierte Jungs, die eine super Saison gespielt haben und auch noch eine große Zukunft vor sich haben. Sicherlich fühle ich mich durch die Ehreungen geschmeichelt. Bester Zweitligacoach zu sein, ist für mich nicht so relevant, weil es ein persönlicher Preis ist, der keine große Rolle spielt.
      Verdient hätten ihn sicherlich auch andere, dennoch ist er nicht unverdient. Beste Jugendarbeit hingegen freut mich riesig, weil das auf eine großartige Zukunft des Vereins hindeutet. Ich sehe dies auch persönlich so für die letzte Saison, nicht nur dass alle Talente gefördert wurden, sondern für mich ist entscheidend, dass bis auf das letzte Spiel alle gewonnen wurden."


      SC-Magazin: Apropos Nachwuchsarbeit: Wie bereits erwähnt geniesst ihre Scoutingabteilung einen hervorragenden Ruf. Was ist dabei Ihr Geheimnis? Wie findet man solche talentierten und dennoch unbekannten Spieler?
      BacardiCoke: "Das ist nicht immer ganz leicht. Man muss sich etwas Zeit dafür nehmen. Mehrere Quellen überprüfen. Instinkt und Glück spielen auch eine große Rolle. Jeden Monat haben wir eine Liste von Spielern und müssen uns entscheiden. Rückblickend muss man aber auch zugeben, dass nicht immer die richtige Entscheidung getroffen wurde."

      SC-Magazin: In Ihrer Mannschaft lassen sich einige talentierte, junge Spieler finden. Welche sind für Sie die vielversprechendsten für die Zukunft?
      BacardiCoke: "Danilo, Pereiro, Wendell, Rabiot, Ziyech. Die fünf sehe ich derzeit am Ehesten, dass sie ganz große Namen im Fussballgeschäft werden sein."

      SC-Magazin: In einem "Mega-Transfer" (Karlsruhe - Bayer 04 Leverkusen) wechselte ihr Starspieler Jonathan Tah zum Ligakonkurrenten aus Leverkusen. Sie wurden für den Transfer von allen Seiten gelobt. Was waren Ihre Beweggründe für dieses Tauschgeschäft?
      BacardiCoke: "Jonathan ist ein Mega-Typ! Wir wollten ihn eigentlich nicht abgeben! Aber irgendwann war dann doch der Punkt erreicht, andem man das Gesamtbild betrachten musste. Wir haben zwar talentierte Spieler, aber viele haben noch eine große Entwicklung vor sich.
      In dem Deal sahen wir unsere Chance, den Kader auf Breite zu verstärken. Dazu gab es noch ein vielversprechendes Talent und auch noch eine ordentliche Geldsumme, die man wiederum in den aktuellen Kader oder die Zukunft investieren kann. Ich hoffe auch weiterhin, dass Jonathan sein Talent voll ausschöpft und zu den besten Innenverteidigern der Welt wird."


      SC-Magazin: Der Karlsruher SC hat, gerade international, noch keinen besonders grossen Namen. Würden Sie sich manchmal wünschen Ihre Arbeit bei einem grösseren bzw. renommierteren Club begonnen zu haben oder gar woanders fortzusetzen?
      BacardiCoke: "Nein! Ich habe mich bewusst für den KSC entschieden und wollte auch keinen anderen Weg gehen. Es gab zwischendurch das ein oder andere Angebot von einem Topclub, dass ich aber dann dankend ablehnte. Ich hab mich auch niemals für einen freigewordenen Verein beworben, weil ich mich nur beim KSC sehe."

      SC-Magazin: Ihr Engagement beim KSC verlief bisher sehr monogam. Reizt es Sie nicht Ihre Fähigkeiten auch in anderen Bereichen einzusetzen? Zum Beispiel als Nationaltrainer oder Interimscoach.
      BacardiCoke: "So ganz stimmt das ja nicht. Allerdings ist es verständlich, dass meine Zeit als Nationaltrainer bei Brasilien vergessen wird. Nach dieser Erfahrung hab ich keinen Reiz mehr, als Nationaltrainer tätig zu sein. Ein Interimsengagement kommt für auch nicht in absehbarer Zeit in Frage. Ich möchte mich voll und ganz auf die Arbeit beim KSC konzentrieren."
      Amunt Valencia!

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Sergi ()