Krawalle überschatten G8-Proteste in Rostock
Der friedliche Protest Zehntausender gegen den G8-Gipfel am Sonnabend in Rostock ist von schweren Ausschreitungen überschattet worden. Am Rande der Anti-G8-Demonstration griffen gewalttätige Autonome nach Polizeiangaben Beamte an und stürzten Autos um. Steine, Flaschen und Molotow-Cocktails flogen, es kam zu Straßenschlachten mit der Polizei. Diese setzte nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray gegen eine Gruppe militanter Demonstranten ein und brachte Wasserwerfer und gepanzerte Fahrzeuge in Stellung. Mehrere Hundertschaften der Polizei waren im Bereich des Stadthafens im Einsatz, um die Ausschreitungen zu unterbinden. Hubschrauber kreisten über der Stadt.
Nach Polizeiangaben wurden rund 300 Beamte bei den Ausschreitungen mit gewalttätigen Autonomen verletzt, etwa 30 davon schwer. Eine Polizeisprecherin berichtete von Dutzenden Verletzten auch auf Seiten der Demonstranten. Nach Angaben der Polizei wurden rund 80 Autonome festgenommen, das Rostocker Aktionsbündnis als Mitorganisator der Demo sprach von 120. Die Lage beruhigte sich zu Beginn der Nacht. Beamte waren zu dem Zeitpunkt nach wie vor im Innenstadtbereich rund um den Stadthafen massiv im Einsatz.
Situation am frühen Abend eskaliert
Die Situation war am frühen Abend eskaliert. Mehrere Autos brannten, nach Polizeiangaben wurden auch Straßenbarrikaden errichtet. "Die Autonomen schlagen alles kurz und klein, was sich ihnen in den Weg stellt", sagte ein Polizeisprecher. Augenzeugenberichten zufolge spielten sich panikartige Szenen ab. Polizeihundertschaften seien mit mehreren Wasserwerfern auf das Demonstrationsgelände vorgerückt. Viele der friedlichen Demonstranten seien in Panik geflüchtet. An den Sanitätswagen bildeten sich lange Schlangen, viele litten unter den Folgen von Tränengas. Die Polizei forderte die Veranstalter auf, auf die Demonstranten einzuwirken und so einen ruhigen Verlauf zu gewährleisten. In der Innenstadt gingen unzählige Scheiben zu Bruch. Die Schäden seien insgesamt aber "vermutlich eher gering", so die Stadtverwaltung. Die Stadt gehe von einer Schadenshöhe von weniger als eine Million Euro aus.
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