Sechs-Tage-Woche für die Schulen
Nordrhein-Westfalens Schulen sollen künftig an allen Samstagen im Monat unterrichten dürfen. Das Schulministerium bereitet derzeit einen Erlass vor, der die Einführung der Sechs-Tage-Woche ermöglicht.
"Das Thema Samstagsunterricht kommt vielerorts auf die Tagesordnung, weil die Stundentafel in der Sekundarstufe I in allen Schulformen erweitert wird. Die Schülerinnen und Schüler haben also mehr Unterrichtsstunden", teilte Schulministerin Barbara Sommer am Dienstag (07.08.07) mit. Sie will den Schulen faktisch die Einführung der Sechs-Tage-Woche erlauben: "Wir machen unsere Schulen eigenverantwortlich. Sie brauchen keine detailreichen Vorgaben aus Düsseldorf, um ihren Unterricht zu organisieren.
Ein Stück Selbstbestimmung
Ganz neu ist die Idee aber nicht. Derzeit ist Samstagsunterricht an nordrhein-westfälischen Schulen maximal zwei Mal im Monat möglich. Barbara Kols-Teichmann, NRW-Geschäftsführerin der "Landeselternschaft der Gymnasien", findet die Idee der freien Wahl grundsätzlich gut: "Den Freiraum sollte man lassen, dass die Schulkonferenzen aus Lehrern, Eltern und Schülern selbst bestimmen können, ob samstags Unterricht stattfindet."
Schultage für viele Kinder zu lang
Die Vorteile liegen für sie auf der Hand: "Bei einer Fünf-Tage-Woche ist der einzelne Wochentag für viele Kinder viel zu lang. Etliche Schulen haben nicht einmal eine Caféteria, um Schüler über Mittag zu versorgen." Außerdem werde die Verteilung der zusätzlichen Unterrichtsstunden wegen der generellen Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur erleichtert. Allerdings kann sie auch Befürchtungen von Eltern und Schülern nachvollziehen, dass das Freizeit- und Familienleben unter permanentem Samstagsunterricht leidet.
Opposition: "der falsche Weg"
Bis zum 14. September sollen sich nun Eltern- und Lehrerverbände zu dem Plan äußern. Die Opposition im NRW-Landtag äußerte sich schon am Dienstag (07.08.08). "Samstag statt Ganztag ist der falsche Weg", sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer. "Die Landesregierung setzt die Schulen unter Druck, den Unterricht auf den Samstag auszuweiten", meinte Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. Kritik kommt auch von der Lehrergewerkschaft "Verband Bildung und Erziehung" (VBE): "Bei der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur hätte darüber nachgedacht werden müssen, wie man einen gut organisierten Ganztag einführt, sagte VBE-Landeschef Udo Beckmann. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete den Erlass als "Rolle rückwärts".
Unterstützung erhielt Sommer von der FDP-Landtagsfraktion. Deren bildungspolitische Sprecherin Ingrid Pieper-von Heiden nannte den Erlass eine "konsequente Fortführung unseres Prinzips der eigenverantwortlichen Schulen."
Quelle
Nordrhein-Westfalens Schulen sollen künftig an allen Samstagen im Monat unterrichten dürfen. Das Schulministerium bereitet derzeit einen Erlass vor, der die Einführung der Sechs-Tage-Woche ermöglicht.
"Das Thema Samstagsunterricht kommt vielerorts auf die Tagesordnung, weil die Stundentafel in der Sekundarstufe I in allen Schulformen erweitert wird. Die Schülerinnen und Schüler haben also mehr Unterrichtsstunden", teilte Schulministerin Barbara Sommer am Dienstag (07.08.07) mit. Sie will den Schulen faktisch die Einführung der Sechs-Tage-Woche erlauben: "Wir machen unsere Schulen eigenverantwortlich. Sie brauchen keine detailreichen Vorgaben aus Düsseldorf, um ihren Unterricht zu organisieren.
Ein Stück Selbstbestimmung
Ganz neu ist die Idee aber nicht. Derzeit ist Samstagsunterricht an nordrhein-westfälischen Schulen maximal zwei Mal im Monat möglich. Barbara Kols-Teichmann, NRW-Geschäftsführerin der "Landeselternschaft der Gymnasien", findet die Idee der freien Wahl grundsätzlich gut: "Den Freiraum sollte man lassen, dass die Schulkonferenzen aus Lehrern, Eltern und Schülern selbst bestimmen können, ob samstags Unterricht stattfindet."
Schultage für viele Kinder zu lang
Die Vorteile liegen für sie auf der Hand: "Bei einer Fünf-Tage-Woche ist der einzelne Wochentag für viele Kinder viel zu lang. Etliche Schulen haben nicht einmal eine Caféteria, um Schüler über Mittag zu versorgen." Außerdem werde die Verteilung der zusätzlichen Unterrichtsstunden wegen der generellen Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur erleichtert. Allerdings kann sie auch Befürchtungen von Eltern und Schülern nachvollziehen, dass das Freizeit- und Familienleben unter permanentem Samstagsunterricht leidet.
Opposition: "der falsche Weg"
Bis zum 14. September sollen sich nun Eltern- und Lehrerverbände zu dem Plan äußern. Die Opposition im NRW-Landtag äußerte sich schon am Dienstag (07.08.08). "Samstag statt Ganztag ist der falsche Weg", sagte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer. "Die Landesregierung setzt die Schulen unter Druck, den Unterricht auf den Samstag auszuweiten", meinte Sigrid Beer, schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag. Kritik kommt auch von der Lehrergewerkschaft "Verband Bildung und Erziehung" (VBE): "Bei der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur hätte darüber nachgedacht werden müssen, wie man einen gut organisierten Ganztag einführt, sagte VBE-Landeschef Udo Beckmann. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete den Erlass als "Rolle rückwärts".
Unterstützung erhielt Sommer von der FDP-Landtagsfraktion. Deren bildungspolitische Sprecherin Ingrid Pieper-von Heiden nannte den Erlass eine "konsequente Fortführung unseres Prinzips der eigenverantwortlichen Schulen."
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