4. Spieltag

- 1. Deutsche Bundesliga -
24.03.2008
16:30 Uhr
Die Begegnungen lauten:
Borussia Dortmund (14.) - Hamburger SV (8.)
FC Schalke 04 (4.) - FC Bayern München (7.)
Hertha BSC Berlin (11.) - Bayer 04 Leverkusen (3.)
Hannover 96 (2.) - VfL Bochum (12.)
1.FC Nürnberg (13.) - VfL Wolfsburg (15.)
Alemannia Aachen (5.) - 1.FC Köln (10.)
FC Hansa Rostock (16.) - SV Werder Bremen (9.)
Wacker Burghausen (6.) - VfB Stuttgart (1.)
Drei Spieltage wurden nun ausgetragen, maximal 9 Punkte waren bisher zu erreichen, was auch eine Mannschaft geschafft hat. Drei Teams konnten allerdings bisher nicht einen einzigen Punkt für sich beanspruchen. Trotzdem ist die Tabellensituation noch eng und ausgeglichen - was sich nach diesem Spieltag aber schnell ändern kann...
Zwei Topspiele lassen sich am heutigen Spieltag ausmachen. Das eine ist eines wegen der aktuellen Tabellensituation und viel weniger eines wegen der beiden antretenden Teams, die andere Spitzenpartie klingt der Tabellensituation nach zu urteilen eher nach Durchschnitt, betrachtet man allerdings die Kader und die Prestige, ist auch dieses Spiel ganz sicher eines der besonderen Art.
Zum einem wäre da das Aufeinandertreffen von Burghausen und dem VfB Stuttgart. Hätte man vor der Saison gesagt bekommen, dass in diesem Spiel der Tabellenführer auf den 6. treffen würde, hätte man den Gegenüber für verrückt erklärt. Der VfB ist bisher mehr als überzeugend in die Saison gestartet, hat das Optimum an Punkten rausgeholt, ist die Torfabrik der Liga und konnte sogar eine weiße Weste bewahren. Eine unglaubliche Bilanz, die zeigt: mit diesem VfB ist diese Saison ganz weit vorne zu rechnen. Doch der Gegner des von Programmierer trainierten Teams vermochte es bisher noch viel mehr zu überraschen: Wacker Burghausen, als Aufsteiger vor der Saison als Favorit auf den Abstieg gehandelt, steht auf einem für nicht möglich gehaltenen 6. Platz und hat bereits 6 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Hierbei muss aber beachtet werden, dass die beiden Siege gegen Bochum und Wolfsburg erreicht worden, also zwei Teams, die diese Saison wohl harter Abstiegskampf erwartet. Der einzige Härtetest gegen den FC Bayern wurde hingegen ordentlich vergeigt. Fraglich also, ob man gegen den VfB ebenso unter die Räder kommt, diese sind gerade nach dem bisherigen Saisonverlauf ein ebenso großer Favorit wie die Bayern es waren.
Die gerade angesprochenen Burghausen-Bezwinger sind im heutigen Spiel von der Favoritenrolle etwas entfernt. Nach mageren 5 Punkten aus 3 Spielen hängt der Haussegen beim Rekordmeister ordentlich schief, und gerade jetzt muss man gegen den langjährigen Konkurrenten aus Gelsenkirchen, den FC Schalke antreten. Diese waren zwar ordentlich in die Saison gestartet, hatten dem 1. FC Köln im letzten Spiel allerdings nichts entgegenzusetzen und verloren klar mit 1:3. Nun kommt mit den Münchnern also schon wieder ein Team, dass im Vorfeld der Partie als stärker eingeschätzt wird, eine zweite Niederlage in Folge könnte also ein herber Dämpfer für bisher engagierte Schalker im Kampf um einne Top-5-Platzierung bedeuten. Man sieht: in Deutschlands größter Turnhalle erwartet uns ein Spitzenspiel mit Krisenspiel-Potenzial.
Zeitgleich findet im Ruhrpott ein weiteres Spiel von enormer Brisanz statt: Borussia Dortmund empfängt den Hamburger SV. Auch dieses Spiel hätte man vor der Saison ganz anders eingeschätzt, man hätte sich durchaus einen Kampf um einen Champions League-Platz vorstellen können. Realität ist: Dortmund ist die negative Überraschung schlechthin bisher und holte weder Punkte noch Tore. Vielfach wurden die Borussen als Tipp für eine Überaschungsmannschaft genannt - eine Erwartung, der sie leider im falschen Sinne gerecht werden. Doch auch der Hamburger SV ist noch weit von internationaler Form entfernt. Der 6:0-Erfolg am letzten Spieltag war sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber gegen völlig überforderte Rostocker noch längst kein Rezept für den Erfolg. Daher kann heute für beide Teams die Marschroute nur sein, 3 Punkte zu holen, sonst rückt der die Champions League sehr früh in weite Ferne.
Von der Champions League sind zwei Teams bisher äußerst überraschend nicht all zu weit entfernt, Hannover 96 und Bayer Leverkusen. Beide haben 7 Punkte auf dem Konto und sind somit noch ungeschlagen. Mit Hertha BSC Berlin beziehungsweise dem Vfl Bochum sind auch die diesmaligen Aufgaben durchaus zu bewältigen, und eine Aufrechterhaltung der fast makellosen Bilanz durchaus möglich. Aber gerade die Hertha und die Bochumer sollten langsam den Hebel umlegen, nachdem schon die letzte Saison für beide Teams mehr schlecht als recht verlief droht auch die diesige nicht wesentlich besser zu werden. 3 Punkte wären also nicht schlecht, um diesen Eindruck im Keim zu ersticken.
Zum Schluss sollte dann auch noch ein Blick auf die Abstiegsplätze geworfen werden, wo sich derzeit Dortmund, Wolfsburg und Rostock befinden, allesamt haben in der Punkte-Spalte der Tabelle noch ein "0" stehen. Zwar ist dies zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht all zu gravierend, auf Dauer kann man mit der bisher gezeigten Leistung aber nicht in der höchsten deutschen Spielklasse bestehen. Immerhin die Ursachensuche fällt Rostock und Wolfsburg äußerst leicht: die Defensive bereitet beiden arge Kopfschmerzen, mit 10 bzw. sogar 14 Gegentoren nach nur 3 Spieltagen sind die zwei Teams die Schießbuden der Liga. Den VFl erwartet heute der ebenfalls nicht all zu gut gestartete FC Nürnberg, der diese Saison noch nicht gewinnen konnte, allerdings einen großen Vorteil gegenüber der Werkself hat: einen Manager. Ohne die baldige Einstellung einer Führungskraft führt der Weg der Wolfsburger wohl unweigerlich in die zweite Liga.
Bei Rostock ist der Fehler an anderer Stelle zu suchen, und zwar in der Defensive. Besonders der Torwart Johnsen leistete sich einige Patzer und hätte für seine bisherigen Leistungen eigentlich kein Gehalt verdient. Doch auch die restliche Abwehrabteilung konnte sich bisher kaum mit Ruhm schmücken. Da verspricht das Spiel gegen Werder Bremen auch keine Verbesserung, welche als deutlicher Favorit ins Spiel gehen, zumal man die Meisterschaft nicht aus den Augen verlieren möchte. Timi bleibt nur übrig zu hoffen, dass seine Mannschaft den Ernst der Lage erkannt hat und gegen die Werderaner kämpft bis zum Umfallen.