5. Spieltag
- 1. Deutsche Bundesliga -
27.03.2008
16:30 Uhr
Die Begegnungen lauten:
FC Bayern München (5.) - Alemannia Aachen (4.)
SV Werder Bremen (6.) - Borussia Dortmund (15.)
Hamburger SV (7.) - 1.FC Köln (10.)
VfB Stuttgart (1.) - 1.FC Nürnberg (12.)
Bayer 04 Leverkusen (3.) - FC Hansa Rostock (16.)
VfL Wolfsburg (14.) - Hannover 96 (2.)
VfL Bochum (13.) - FC Schalke 04 (8.)
Wacker Burghausen (9.) - Hertha BSC Berlin (11.)
Der heutige Spieltag hat das Potenzial, ein ganz besonderer zu werden. Viele potenzielle Topspiele finden statt, doch nach dem bisherigen Saisonverlauf gibt es nur eine Partie, die sich auch wirklich mit diesem Titel schmücken darf... ausgerechnet ein Duell, das sonst wohl kaum jemand als Spitzenspiel bezeichnen würde.
Bei dem besagtem, einzig wahrem Spitzenspiel handelt es sich um die Partie der Alemannia aus Aachen, die in der Münchner Allianz-Arena anzutreten haben. Das besondere und überraschende dieses Spiels: beide Teams trennt nur ein Tabellenplatz und auch nur ein Punkt. Damit liegen die Aachener, die drei Siege einfahren konnten, deutlich über den Erwartungen, die Münchner Bayern auf jeden Fall darunter. Zwar musste der FCB noch keine Niederlage wegstecken, aber dafür zwei Punkteteilungen mit klaren Außenseitern. Allerdings erhofft man sich nach dem 3:1-Sieg gegen Schalke weiteren Auftrieb für die Liga und will die furios gestarteten Aachener besiegen, die nach dem Sieg im Derby-Knüller gegen den FC Köln allerdings ebenfalls vor Selbstvertrauen und Optimismus nur so strotzen.
Zwei weitere Partien könnten ebenfalls als Spitzenspiel bezeichnet werden. Könnten, wäre da nicht der aktuelle Tabellenplatz und die bisherige Saison. Werder Bremen gegen Borussia Dortmund - das klingt nach Kampf um einen Champions League-Platz. Tatsächlich aber geht es für den BVB langsam nur noch um die pure Existenz, Null Punkte aus vier Spielen sprechen da eine deutliche Sprache. Auch die Bremer sind mit 7 von 12 Punkten vom Optimum weit entfernt, allerdings ist die Situation noch lange nicht so dramatisch wie bei Schwarz-Gelb. Besondere Brisanz erhält das Spiel zudem durch die Wechselabsichten des Bremer Coaches Stefanito, der unbedingt zu seinem Lieblingsverein aus Dortmund wechseln möchte.
Auch bei Hamburg und Köln kriselt es. Sie sind zwei weitere Kandidaten für Champions League-Platzierungen, aber auch sie sind (noch) von den ersten vier Plätzen entfernt. Gerade die Kölner, mit Meisterschaftsambitionen in die Saison gestart, haben mit ihren gerade mal vier Punkten einiges nachzuholen, soll es noch mit der Königsklasse klappen. Der Gegner aus Hamburg könnte da gerade richtig kommen, da auch sie erst 7 Punkte in der Tasche haben und bisher in der Saison über weite Strecken enttäuschten. Beide können sich keine Niederlage leisten, müssen gewinnen und können mit einem Punkteteilung nicht viel anfangen - einen Verlierer wird es also mindestens geben.
Der einzige Spitzenclub, der seiner Favoritenrolle bisher gerecht geworden ist, ist der VfB Stuttgart. 4 Siege aus 4 Spielen und eine unglaubliche Torbilanz zeigen, dass man voll auf Meisterschaftskurs ist - endlich, wird man sich in Stuttgart denken, nachdem es so viele Saisons nicht geklappt hat. Der heutige Gegner aus Nürnberg ist bisher unauffällig in die Saison gestartet, was wohl hauptsächlich an den drei Unentschieden liegt, so auch am letzten Spieltag gegen Wolfsburg. Mit 4 Punkten erlebte man also bisher einen recht durchwachsenen Saisonstart, aber durchwachsene Zeiten ist man beim FCN ja durchaus gewöhnt. Ein Sieg gegen Stuttgart wäre ein willkommener Befreiungsschlag und ein Fingerzeig in Richtung UEFA-Cup statt in Richtung Abstiegskampf.
Mit Hannover und Leverkusen würde so manches Spitzenteam in der Liga zur Zeit wohl nur zu gerne tauschen. Beide belegen einen Champions League-Platz und gehören damit neben Aachen und Burghausen zu den großen Überraschungen der Saison. Beide sind bisher noch ohne Niederlage - und somit auch noch ohne Negativerlebnis in dieser Saison. Das sich das ändert, dafür wohlen die heutigen Herausforderer Rostock und Wolfsburg sorgen, die nicht nur aufgrund der Tabellensituation, sondern auch der Kaderstärke als deutliche Außenseiter ins Spiel gehen. Eins ist klar: Früher oder später werden Leverkusen und Hannover wohl verlieren - warum also nicht heute?
Die letzten beiden Partien spielen sich im derzeitigen Mittelfeld der Tabelle ab, sind aber dennoch mit Spannung zu erwarten. Zum einem steht ein kleines Ruhpott-Derby in Bochum an, wo die Schalker Knappen anzutreten haben. Beide hatten bisher vier Spiele, die hauptsächlich mehr schlecht als recht waren, und benötigen dringend drei Punkte, um die vor der Saison gesteckten Ziele, das internationale Geschäft bzw. den Nichtabstieg, nicht aus den Augen zu verlieren. Auch die Hertha aus Berlin kann drei Punkte gut gebrauchen, bereits jetzt ist eine negative Tendenz wie in der Vorsaison erkennbar. Mit Wacker Burghausen wartet jedoch ein Gegner auf sie, der nicht zu unterschätzen ist und mit zwei Achtungserfolgen noch 5 Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt ist. Sollte man allerdings auch heute wieder verlieren, ist der Weg nach unten wesentlich kürzer als nach oben - mindestens ein Punkt wäre also auch für Burghausen nicht schlecht.