Original von 20min.ch
Die Schweiz spielt 1:1
Im ersten von drei Testspielen der Schweiz, erreichte das Team von Köbi Kuhn gegen die Elfenbeinküste ein 1:1. Nach Tranquillo Barnettas Führungstor, glich Fae kurz nach der Pause aus. Vor allem in der ersten Halbzeit war das Spiel spannend und unterhaltsam.
Nach einer animierten ersten Halbzeit, flachte das Spiel im zweiten Durchgang aufgrund diverser Auswechslungen auf beiden Seiten ab. Köbi Kuhn zeigte sich «im Grossen und Ganzen zufrieden». Er wusste, dass die Mannschaft noch nicht für Topleistungen bereit ist.
Nach einem druckvollen Start der Schweizer, glich sich das Spielgeschehen nach gut zehn Minuten aus. Nachdem Alex Frei in der 17. Minute das 1:0 vergab, traf Tranquillo Barnetta eine Viertelstunde später nach einem Abpraller zum 1:0. Beide Mannschaften zeigten in der ersten Halbzeit ein offensives und abwechslungsreiches Spiel.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Der eingewechselte Emerse Fae schoss in der 47. Minute mit einem herrlichen Direktschuss das verdiente 1:1. Danach testeten beide Trainer verschiedene Varianten aus, wodurch der Spielfluss litt. Kurz vor Schluss dann doch nochmals Aufregung. Alex Frei und Ludovic Magnin vergaben die Chance zum 2:1. Trotzdem kann die Schweiz mit der Leistung zufrieden sein.
Stimmen zum Spiel
Köbi Kuhn: «Mit dem Resultat bin ich eigentlich zufrieden. Aber wir haben uns heute Fehler geleistet, die dieser Gruppe in einer solchen Anzahl eigentlich nicht passieren dürften. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass der Gegner das stärkste Team Afrikas ist. Viele Spieler sind in grossen Ligen engagiert. Uns bleibt bis zur WM ein Haufen Arbeit. Das ist aber zum jetzigen Zeitpunkt sicher nichts Aussergewöhnliches. Die Vorbereitung hat eben erst begonnen. Noch sind nicht alle gleich weit. Es bleibt genügend Zeit, die Fehler zu analysieren und die nötigen Verbesserungen anzubringen.»
Henri Michel: «Wir genügten den Ansprüchen und zeigten einen guten Fussball. Ich bin grundsätzlich zufrieden. Ich denke, wir haben eine gute Basis gelegt und besitzen für die Endrunde gute Perspektiven. Es gilt nun die Details zu pflegen. Drogba sprach vom WM-Titel? Er macht wohl ab und zu Witze. Für uns ist das erste Finalspiel jenes gegen Argentinien. Wenn wir die Argentinier schlagen könnten, wäre das ein aussergewöhnlicher Coup.»
Raphaël Wicky: «Es war ein gutes Spiel mit intensiven, aber auch etwas flaueren Phasen. Man spürte, dass wir uns in der Aufbauphase befinden. Es gilt, den hohen Rythmus zu finden, der an der WM gespielt wird. Der Gegner erwies sich als erwartet starke Mannschaft und forderte uns einiges ab.»
Tranquillo Barnetta: «Mein Tor war kein grosses Kunststück mehr, der Ball fiel mir direkt vor die Füsse. Das heutige Ergebnis ist nicht entscheidend. Wichtig ist einzig das erste WM-Spiel und wie wir dann spielen.»
Blerim Dzemaili: «Im Gegensatz zu meinem Debüt gegen Schottland war ich heute zufrieden mit meiner Leistung. Wir haben gut gespielt, es herrscht eine super Stimmung im Team.»
Pascal Zuberbühler: «Wir haben gut begonnen und den Gegner sofort dominiert. In dieser Phase haben wir gezeigt, dass wir schnell in die Spitze spielen können. Das ging etwa eine halbe Stunde lang auf. Nach der Pause fehlte bei uns die Geschlossenheit. Man sah, dass wir uns in den letzten Tagen im Training nicht geschont haben.»
Alex Frei: «Im Grossen und Ganzen bin ich zufrieden mit unserer Leistung. Wenn wir den Ball flach hielten, lief es gut und konnten wir uns Chancen erarbeiten. Es war ein korrektes Ergebnis, man hat ein paar positive Ansätze gesehen.»
Das Spiel im Detail
Die erste Halbzeit
Die Schweiz begann druckvoll. Schon nach fünf Minuten zog Gygax alleine auf den Torhüter, wurde jedoch gefoult. Der Schiedsrichter zeigte dem ivorischen Verteidiger «nur» die gelbe Karte. Auch in der Folge war die Schweiz in der Startphase überlegen. Erst nach gut zehn Minuten kamen die Afrikaner besser ins Spiel. Die erste gute Torchance nach 17 Minuten: Nach einem Goaliefehler vergibt Frei mit einem Kopfball das 1:0. Den Abpraller brachten Senderos und danach Behrami nicht im Tor unter. Auch die Elfenbeinküste versteckte sich nicht. In der 24. Minute traf Kader Keita aus guter Position das Tor nicht. Nach 29 Minuten musste die Schweiz einen ersten Wechsel vornehmen. Für Patrick Müller kam Stéphane Grichting ins Spiel. Müller hatte einen Schlag am Fuss erwischt. Die Schweizer jedoch unbeeindruckt. Nach einem abgeblockten Fallrückzieher von Alex Frei sprang der Ball Tranquillo Barnetta vor die Füsse, welcher aus kurzer Distanz das 1:0 erzielte (32.). Freis Aktion hätte allerdings wegen gefährlichem Spiel abgepfiffen werden können. Die Spieler der Elfenbeinküste reagierten sofort. Bonaventura Kalou setzte sich in der 38. Minute im Strafraum der Schweiz durch, sein Schuss wurde jedoch abgewehrt.
Die zweite Halbzeit
Mit einem Paukenschlag beginnt die zweite Halbzeit. Der eingewechselte Faé kann aus gut 20 Metern abziehen und trifft mit einem herrlichen Schuss zum 1:1 Ausgleich. In der Folge ist das Spiel wieder ausgeglichen, mit Vorteilen für die Afrikaner. Die beste Chance zum 2:1 vergab Didier Drogba mit einem Freistoss. Nach weiteren Wechseln auf beiden Seiten flachte das Spiel etwas ab. Kurz vor Schluss hätte Arouna Koné alleine auf Zuberbühler stürmen können, doch er verstolperte den Ball. Auf Seiten der Schweizer versuchten sich die eingewechselten Dzemaili und Wicky mit Weitschüssen. In der 88. Minute der Matchball für Alex Frei. Der Stürmer wurde mit einem Einwurf lanciert, sein Schuss kam jedoch nicht aufs Tor. Kurz darauf auch noch die Chance für Ludovic Magnin. Doch sein Freistoss wird vom Torhüter der Elfenbeinküste entschärft.
Testspiel in Basel
Schweiz - Elfenbeinküste 1:1 (1:0)
St.-Jakob-Park, Basel. - 22 000 Zuschauer. - SR Vuorela (Fi).
Tore: 32. Barnetta 1:0. 47. Faé 1:1.
Schweiz: Zuberbühler; Behrami (77. David Degen), Müller (29. Grichting), Senderos, Magnin; Gygax (46. Philipp Degen), Vogel (67. Dzemaili), Cabanas, Barnetta (46. Wicky); Frei, Streller.
Elfenbeinküste: Barry; Zoro, Meite, Domoraud, Boka (46. Kouassi); Zokora (46. Faé); Kader Keita (46. Yapi Yapo), Yaya Touré, Akale (80. Demel); Drogba (65. Koné), Kalou (65. Arouna).
Bemerkungen: Schweiz ohne Vonlanthen (verletzt/abgereist), Hakan Yakin (auf der Tribüne), Coltorti, Benaglio, Djourou, Margairaz, Spycher und Lustrinelli (alle nicht eingesetzt). - Behrami ab 46. im rechten Mittelfeld, Philipp Degen Rechtsverteidiger. - Debüt von David Degen in der Nationalmannschaft. - Verwarnungen: 4. Boka (Foul), 45. Meita (Foul), 89. Kouassi (Reklamieren), 91. Wicky (Foul).
Ja, war ein spannendes Spiel, mit vielen guten Chancen. Schade aber, dass Zuberbühler im Tor war, mir wäre Coltorti lieber gewesen.
MfG