Italien ist allen Skandalen zum Trotz erfolgreich in die Fussball-WM gestartet: Die Azzurri besiegten Ghana dank Toren von Pirlo und Iaquinta verdient mit 2:0.
Italien hat mit dem erhofften Sieg gegen Ghana einen WM-Auftakt nach Mass hingelegt. Die «Squadra Azzurra» gewann am Montagabend 2:0 gegen die Westafrikaner und verdrängte damit den Fussballskandal in ihrer Heimat erst einmal aus den Schlagzeilen. Ghana setzte die Pleitenserie der afrikanischen Vertreter bei der Weltmeisterschaft fort. Die Tore erzielten Andrea Pirlo und Vincenzo Iaquinta, der in der Schlussphase einen kapitalen Schnitzer von Ex-Bayer Sammy Kuffour ausnutzte.
Vor 43'000 Zuschauern in Hannover liess der italienische Trainer Marcello Lippi Stürmerstar Francesco Totti rund drei Monate nach dessen Wadenbeinbruch von Beginn an spielen. Der Römer wurde nach einem Foul zu Beginn der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Nach einem engagierten Spiel kann der dreifache Weltmeister Italien auf ein Weiterkommen in der Gruppe E hoffen, wo er mit drei Punkten nur wegen des etwas schlechteren Torverhältnisses hinter Tschechien auf Platz zwei liegt.
Der WM-Debütant Ghana mit dem Dortmunder Matthew Amoah spielte über weite Strecken gut mit, liess aber vor dem Tor die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Zwölf Minuten vor Schluss verweigerte der brasilianische Schiedsrichter Carlos Simon den Afrikanern einen Elfmeter, nachdem Asamoah Gyan im Strafraum zu Fall gekommen war.
Italien begann schwungvoll und kam nach 12 Minuten zu seiner ersten Chance. Nach einem schnellen Konter rutschte der Torschützenkönig der italienischen Liga, Luca Toni, vier Meter vor dem Tor freistehend an einer Hereingabe von rechts vorbei. In der 27. Minute setzte sich der Florentiner gegen Kuffour durch und traf mit einem fulminanten Volleyschuss die Unterkante der Latte. Sechs Minuten später entschärfte Keeper Richard Kingston, der ansonsten reihenweise an Flanken vorbeisegelte, einen 30-Meter-Knaller von Totti.
Der westafrikanische WM-Debütant versteckte sich nicht und kam angetrieben von Chelsea-Star Michael Essien zu einigen Chancen. Die beste in der ersten Halbzeit vergab Addoquaye Pappoe, der in der 30. Minute unbehindert aus sieben Meter verzog. Fünf Minuten vor der Pause kamen die Italiener zur verdienten Führung: Totti führte einen Eckball schnell aus, Mittelfeldspieler Pirlo vom AC Mailand konnte sich den Ball auf halblinks in Ruhe zurechtlegen und traf mit einem unhaltbaren Flachschuss aus 20 Metern ins rechte Eck.
In der 51. Minute bewahrte Kingston seine Mannschaft gegen den durchgebrochenen Alberto Gilardino vor einem höheren Rückstand. Auf der Gegenseite entschärfte Juve-Keeper Gianluigi Buffon unter den Augen von Bundespräsident Horst Köhler, Franz Beckenbauer und FIFA-Präsident Sepp Blatter drei Minuten später einen Weitschuss von Essien. Gegen nun offensivere Westafrikaner hatte Perrota in der 67. Minute eine Riesenchance zum 2:0, doch Kingston hielt glänzend. In der Schlussphase erlief der eingewechselte Iaquinta von Udinese einen verunglückten Rückpass von Kuffour und traf in der 83. Minute zum 2:0.
Italien - Ghana 2:0 (1:0)
WM-Stadion, Hannover. - 39 297 Zuschauer (ausverkauft). - SR Carlos Simon (Br).
Tore: 40. Pirlo 1:0. 83. Iaquinta 2:0.
Italien: Buffon; Zaccardo, Nesta, Cannavaro, Grosso; Perrotta, Pirlo, De Rossi; Totti (56. Camoranesi); Toni (82. Del Piero), Gilardino (64. Iaquinta).
Ghana: Kingston; Pantsil, Kuffour, Mensah, Pappoe (46. Shilla); Essien, Addo, Muntari, Appiah; Amoah (68. Pimpong), Gyan (89. Tachie-Mensah)
Bemerkungen: Italien ohne Gattuso und Zambrotta (beide verletzt), Ghana komplett. Verwarnungen: 10. De Rossi. 41. Muntari. 62. Camoranesi. 65. Gyan (alle wegen Fouls). 88. Iaquinta (Unsportlichkeit). 12. Schuss von Gilardino an den Aussenpfosten. 27. Schuss von Toni an die Lattenunterkante.
Quelle: 20min.ch
MfG