Schweden steht mit einem Bein in den Achtelfinals: Dank einem Tor von Arsenal-Star Fredrik Ljungberg in der 89. Minute bezwangen die Skandinavier Paraguay im vorentscheidenden Spiel der Gruppe B mit 1:0.
Schweden hat eine gute Option auf die Achtelfinals genommen. Nach dem 0:0 gegen Trinidad und Tobago reichte ein Tor von Freddie Ljungberg in der vorletzten Minuten zum 1:0-Sieg gegen Paraguay. Die Südamerikaner sind bereits ausgeschieden.
Die Partie hatte für die Gruppe B bereits Final-Charakter. Dementsprechend traten die beiden Mannschaften auf. Vor allem den Schweden war die Nervosität anzumerken. Sie waren durchaus engagiert und laufbereit, doch es fehlte an einer klaren Linie und die wenigen Torchancen wurden zum Teil blamabel vergeben. Vieles erinnerte an den Auftritt gegen Trinidad und Tobago, wo auch beste Möglichkeit nicht genutzt wurden. Bis zur 89. Minute: Der Sekunden zuvor eingewechselte Johan Elmander flankte auf Marcus Allbäck, der ideal auf den freistehenden Ljungberg auflegte. Der Arsenal-Spieler hatte keine Mühe, sein 13. Tor im 58. Länderspiel zu erzielen.
Es war das unerwartet schöne Ende eines ansonsten enttäuschenden Spiels für Schweden. Der Sieg war verdient, weil die Skandinavier trotz Nervosität und trotz spielerischen Mängel immer den Torerfolg suchten. Lange Zeit aber erfolglos. Zlatan Ibrahimovic scheiterte kurz vor der Pause alleine vor dem generischen Goalie mit einem Schuss, der zum Rückpass mutierte. Nicht besser erging es Marcus Allbäck, der Ibrahimovic in der zweiten Halbzeit ersezte. Der Stürmer vom FC Kopenhagen tauchte in der 59. Minute vor Goalie Aldo Bobadilla auf. Sein Heber geriet aber zu kurz und konnte von einem der immer zahlreich im Strafraum präsenten praguayischen Verteidiger abgefangen werden. Und in der 81. Minute scheiterte er aus schwieriger Position, mit dem Rücken zum Tor, an Bobadilla.
Die Massnahme von Coach Lars Lagerbäck, der im Vergleich zum ersten Spiel auf der Spielmacher-Position Anders Svensson durch Kim Källström ersetzte, brachte nicht die erhoffte Wirkung. Der 23-Jährige, der vor wenigen Tagen für acht Millionen Euro seinen Wechsel von Rennes zum französischen Meister Lyon besiegelte, sorgte nach acht Minuten mit einem Weitschuss für die erste und lange Zeit einzige Torchance Schwedens. Ansonsten blieb sein Einfluss aufs Spiel eher begrenzt. Insgesamt fehlte es den Skandinaviern an einer klaren Linie. Nicht zufällig fiel die Entscheidung, nachdem Källström durch Elmander ersetzt worden war.
Die schwedischen Fans, die den Grossteil der über 70'000 Plätzen im Berliner Olympiastadion besetzten und eigentlich als ziemlich belastbar gelten, verloren schon vor der Halbzeitpause die Geduld mit ihrer Mannschaft und quittierten die Leistung mit Pfiffen. Glücklicherweise für die Schweden beschränkte sich Paraguay aufs Kontern und war in der Vorwärtsbewegung noch harmloser als das eigene Team. Nelson Valdez, nächste Saison für Dortmund auf Torjagd, war zu stark auf sich selbst gestellt, traf kurz nach der Pause aber immerhin das Aussennetz. Von seinem Sturmpartner und Bundesligakollegen Roque Santa Cruz kam nur selten nenneswerte Unterstützung.
Schweden - Paraguay 1:0 (0:0)
Olympiastadion, Berlin. - 72'000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Michel (Slk).
Tor: 89. Ljungberg 1:0
Schweden: Isaksson; Alexandersson, Mellberg, Lucic, Edman; Wilhelmsson (68. Jonson), Linderoth, Ljungberg; Källström (86. Elmander); Ibrahimovic (46. Allbäck), Larsson.
Paraguay: Bobadilla; Caniza, Gamarra, Palmeiras, Caceres, Nuñez; Bonet (81. Barreto), Acuña, Paredes, Riveros (62. Dos Santos); Valdez, Santa Cruz (63. Lopez).
Bemerkungen: Schweden komplett. Paraguay ohne Villar und Toledo (beide verletzt). Verwarnungen: 3. Caniza. 14. Linderoth. 48. Lucic. 51. Acuña. 60. Allbäck. 74. Paredes. 85. Barreto (alle Foul).
Quelle: 20min.ch
MfG