Formula 1 - 2010

Als Formel-1-Fan mit Spiele-PC hatte man es die letzten Jahre wirklich nicht leicht. Sony hatte die Lizenz exklusiv für sich beansprucht, Heiko Waßer auf RTL wurde über die Jahre auch nicht leichter zu ertragen und der Weggang von Schumi ließ das Interesse bei zahlreichen Fans versiegen. Das hatte immerhin zur Folge, dass Sony sich die Kohle für die Lizenz lieber sparen wollte und Codemasters zuschlug. 2010 markiert das Jahr, in dem diese Millionen-Investition endlich Früchte tragen soll und noch dazu kehrte Schumi in dieser Saison in die Formel 1 zurück. Der große Coup für Codemasters?
Die kommerziellen Vorzeichen stehen schon mal gut. Schumi ist zurück, die Formel 1 ist wieder populärer als in den vergangenen Saisons und die Meisterschaft hochspannend. Das perfekte Timing für ein Formel-1-Spiel also. Und wenn dann noch die Rennspiel-Profis von Codemasters am Werk sind, dann kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Das dachten sich auch die Entwickler und schnappten sich die bewährte, selbstentwickelte Ego-Engine, die auch schon Dirt 2 und Race Driver Grid befeuert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und trumpft gegenüber den Konsolenfassungen mit zahlreichen Effekten auf. Noch nie sahen virtuelle Formel-1-Boliden so detailliert aus und auch die Strecken überzeugen.

Zwar wirken die Kurse nicht so belebt wie die Rallye-Pisten in Dirt 2, aber das liegt in der Natur der Sache. In Spa-Francorchamps gibt’s nun mal auch im echten Leben auf großen Teilen der Strecke nicht viel mehr zu sehen als Bäume am Wegesrand. Dennoch hätten wir eine etwas belebtere Boxengasse gern gesehen. Bei der Ein- und Ausfahrt wirkt diese doch arg ausgestorben – ganz im Gegensatz zur eigenen Box, in der sich Mechaniker und Renningenieure tummeln. Ähnlich wie im Hauptmenü erlebt man alles aus der Sicht des Fahrers und bewegt den Kopf, um von der Reifenwahl über den Strategie-Monitor bis zum Ingenieur und der Strategie-Bestimmung zu wechseln.
Profis dürfen hier auch an den feineren Details des Boliden Einstellungen vornehmen, Anfänger verlassen sich ganz auf die Voreinstellungen des Ingenieurs. Überhaupt gelingt Codemasters erfolgreich der Spagat zwischen einsteigerfreundlichem Lizenz-Rennspiel und anspruchsvoller Simulation für Enthusiasten. Zahlreiche Fahrhilfen wie ein Bremsassistent, ABS, eine Fahrlinie und eine Traktionskontrolle in zwei Stufen sollen Einsteigern Erfolge ermöglichen, allerdings sind die anderen Fahrer auch auf den niedrigsten der vier Schwierigkeitsgrade keine Bremsklötze und geben ordentlich Gas. Blutige Anfänger werden trotz aller Hilfen ohne Streckenkenntnis mitunter dem Feld hinterherfahren.

Das Herzstück des Spiels bildet der Karrieremodus, in dem man sich zunächst in einem kleinen Team seine Sporen verdienen und bestimmte Vorgaben erreichen muss (beispielsweise einen 18. Platz im Qualifying und einen 15. Rang im Rennen). Zwischen den Rennen lauscht man im Wohnwagen seiner Agentin, die neue Vertragsangebote unterbreitet, oder sucht sich ein neues Helmdesign aus. Viel mehr als unterschiedliche Landesfarben stehen aber leider nicht zur Auswahl, ein Editor für das eigene Design wird schmerzlich vermisst. Anfangs wirkt auch hier die Umgebung arg leer, erst mit Rennerfolgen sorgt man für größere Menschenmassen am eigenen Rennstall. Schafft man es in einem Rennen unter die ersten drei, darf man an einer Pressekonferenz teilnehmen und zur Beantwortung von uninteressanten Fragen aus drei uninteressanten Antworten auswählen.
Die Idee ist nett, die Umsetzung eher unfreiwillig komisch. Glücklicherweise interessiert das aber alles herzlich wenig, sobald man seinen Boliden über die Piste scheucht. Nie war das Gefühl, in der Startaufstellung eines Formel-1-Renners zu sitzen, authentischer und selten hat ein Rennen so viel Spaß gemacht. Selbst bei aggressiver Fahrweise lassen sich Kollisionen gut vermeiden und die KI-Fahrer spielen gut mit. Wer sich zumindest etwas Mühe gibt, sauber durch eine Kurve zu kommen, der schafft das auch – so gut funktionieren die Rennen. Selbst in den optisch eindrucksvollen Regenrennen bei extrem eingeschränkter Sicht bleibt man stets Herr der Lage. Geht das eigene Manöver dennoch mal in die Hose, darf man bis zu vier Mal zurückspulen und den Fehler ungeschehen machen. Vier Rückspuler sind freilich bei einem Rennen über die volle Dis tanz herzlich wenig, aber wer sich dieser Aufgabe stellen möchte, der wird auf derlei Hilfsmittel ohnehin verzichten wollen.

Es wird spannend zu beobachten sein, wie eingefleischte Hardcore-Sim-Fans auf F1 2010 reagieren werden, denn selbst mit komplett deaktivierten Fahrhilfen fühlt sich Codemasters’ Rennsport-Titel nicht so brutal hart an wie die Klassiker aus den 90ern. Kleinere Kollisionen gehen trotz voll aktiviertem Schadensmodell meist glimpflich aus und auch das Strafsystem ist mitunter recht nachsichtig. Angesichts der jahrelangen Durststrecke absolut verschmerzbare Schönheitsfehler, die wir gerne in Kauf nehmen.

Als Formel-1-Fan mit Spiele-PC hatte man es die letzten Jahre wirklich nicht leicht. Sony hatte die Lizenz exklusiv für sich beansprucht, Heiko Waßer auf RTL wurde über die Jahre auch nicht leichter zu ertragen und der Weggang von Schumi ließ das Interesse bei zahlreichen Fans versiegen. Das hatte immerhin zur Folge, dass Sony sich die Kohle für die Lizenz lieber sparen wollte und Codemasters zuschlug. 2010 markiert das Jahr, in dem diese Millionen-Investition endlich Früchte tragen soll und noch dazu kehrte Schumi in dieser Saison in die Formel 1 zurück. Der große Coup für Codemasters?
Die kommerziellen Vorzeichen stehen schon mal gut. Schumi ist zurück, die Formel 1 ist wieder populärer als in den vergangenen Saisons und die Meisterschaft hochspannend. Das perfekte Timing für ein Formel-1-Spiel also. Und wenn dann noch die Rennspiel-Profis von Codemasters am Werk sind, dann kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Das dachten sich auch die Entwickler und schnappten sich die bewährte, selbstentwickelte Ego-Engine, die auch schon Dirt 2 und Race Driver Grid befeuert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und trumpft gegenüber den Konsolenfassungen mit zahlreichen Effekten auf. Noch nie sahen virtuelle Formel-1-Boliden so detailliert aus und auch die Strecken überzeugen.

Zwar wirken die Kurse nicht so belebt wie die Rallye-Pisten in Dirt 2, aber das liegt in der Natur der Sache. In Spa-Francorchamps gibt’s nun mal auch im echten Leben auf großen Teilen der Strecke nicht viel mehr zu sehen als Bäume am Wegesrand. Dennoch hätten wir eine etwas belebtere Boxengasse gern gesehen. Bei der Ein- und Ausfahrt wirkt diese doch arg ausgestorben – ganz im Gegensatz zur eigenen Box, in der sich Mechaniker und Renningenieure tummeln. Ähnlich wie im Hauptmenü erlebt man alles aus der Sicht des Fahrers und bewegt den Kopf, um von der Reifenwahl über den Strategie-Monitor bis zum Ingenieur und der Strategie-Bestimmung zu wechseln.
Profis dürfen hier auch an den feineren Details des Boliden Einstellungen vornehmen, Anfänger verlassen sich ganz auf die Voreinstellungen des Ingenieurs. Überhaupt gelingt Codemasters erfolgreich der Spagat zwischen einsteigerfreundlichem Lizenz-Rennspiel und anspruchsvoller Simulation für Enthusiasten. Zahlreiche Fahrhilfen wie ein Bremsassistent, ABS, eine Fahrlinie und eine Traktionskontrolle in zwei Stufen sollen Einsteigern Erfolge ermöglichen, allerdings sind die anderen Fahrer auch auf den niedrigsten der vier Schwierigkeitsgrade keine Bremsklötze und geben ordentlich Gas. Blutige Anfänger werden trotz aller Hilfen ohne Streckenkenntnis mitunter dem Feld hinterherfahren.

Das Herzstück des Spiels bildet der Karrieremodus, in dem man sich zunächst in einem kleinen Team seine Sporen verdienen und bestimmte Vorgaben erreichen muss (beispielsweise einen 18. Platz im Qualifying und einen 15. Rang im Rennen). Zwischen den Rennen lauscht man im Wohnwagen seiner Agentin, die neue Vertragsangebote unterbreitet, oder sucht sich ein neues Helmdesign aus. Viel mehr als unterschiedliche Landesfarben stehen aber leider nicht zur Auswahl, ein Editor für das eigene Design wird schmerzlich vermisst. Anfangs wirkt auch hier die Umgebung arg leer, erst mit Rennerfolgen sorgt man für größere Menschenmassen am eigenen Rennstall. Schafft man es in einem Rennen unter die ersten drei, darf man an einer Pressekonferenz teilnehmen und zur Beantwortung von uninteressanten Fragen aus drei uninteressanten Antworten auswählen.
Die Idee ist nett, die Umsetzung eher unfreiwillig komisch. Glücklicherweise interessiert das aber alles herzlich wenig, sobald man seinen Boliden über die Piste scheucht. Nie war das Gefühl, in der Startaufstellung eines Formel-1-Renners zu sitzen, authentischer und selten hat ein Rennen so viel Spaß gemacht. Selbst bei aggressiver Fahrweise lassen sich Kollisionen gut vermeiden und die KI-Fahrer spielen gut mit. Wer sich zumindest etwas Mühe gibt, sauber durch eine Kurve zu kommen, der schafft das auch – so gut funktionieren die Rennen. Selbst in den optisch eindrucksvollen Regenrennen bei extrem eingeschränkter Sicht bleibt man stets Herr der Lage. Geht das eigene Manöver dennoch mal in die Hose, darf man bis zu vier Mal zurückspulen und den Fehler ungeschehen machen. Vier Rückspuler sind freilich bei einem Rennen über die volle Dis tanz herzlich wenig, aber wer sich dieser Aufgabe stellen möchte, der wird auf derlei Hilfsmittel ohnehin verzichten wollen.

Es wird spannend zu beobachten sein, wie eingefleischte Hardcore-Sim-Fans auf F1 2010 reagieren werden, denn selbst mit komplett deaktivierten Fahrhilfen fühlt sich Codemasters’ Rennsport-Titel nicht so brutal hart an wie die Klassiker aus den 90ern. Kleinere Kollisionen gehen trotz voll aktiviertem Schadensmodell meist glimpflich aus und auch das Strafsystem ist mitunter recht nachsichtig. Angesichts der jahrelangen Durststrecke absolut verschmerzbare Schönheitsfehler, die wir gerne in Kauf nehmen.
Quelle: PCGAMES.de
Kann nur aus eigener Erfahrung, dass das Spiel empfehlenswert ist. Habe es selber getestet und es war schwer wieder davon los zu kommen.
